Urlaubsziele, die noch kommen...

Meine Reiseberichte sind ja immer Rückblicke. Doch es macht ja auch besonders viel Spaß neue Reisen zu planen. Und zu buchen. Und sich dann darauf zu freuen.

Für dieses Jahr ist schon einiges nicht nur geplant, sondern auch gebucht. Da wäre zuerst mein Geburtstagsgeschenk. Ein Wochenende in Glücksburg im April. Glücksburg ist nicht zu verwechseln mit Glücksstadt und liegt an der Flensburger Förde. Tatsächlich anders als der Schenkende vermutete. Residieren tun wir dann im Hotel am Wasserschloss und ein Besuch der Fördelandtherme zur Feuer und Eis-Saunanacht ist dabei auch geplant. Ich freu mich schon.

Zu Ostern geht es dann erstmal für 5 Tage nach Istanbul. Eine Stadt, die wir schon seit langer Zeit besuchen wollten. Und die so unendlich viel zu bieten hat. So viele Sehenswürdigkeiten. Wie las ich neulich in einem Bericht: Istanbul ist chaotisch, bitter, süß, asiatisch, europäisch. Und in seiner Widersprüchlichkeit unendlich schön. Ich freue mich auf viele Eindrücke, auch auf einen eigenen Eindruck der Türkei im Zeitalter Erdogans. Wir übernachten in einem kleinen Boutique-Hotel, dem Dilhayat-Kalfa-Hotel, das nur wenige Zimmer hat und einen traumhaften Blick über den Bosporus bieten soll.

Von Istanbul geht es dann mit dem Flieger weiter nach Kayseri. Dort werden wir unseren Mietwagen in Empfang nehmen und in den Ort Göreme nach Kappadokien fahren. In Göreme nehmen wir uns eine Woche Zeit dieses Land der Feenkamine und Felsenburgen zu erkunden. Übernachten werden wir im Arif Cave Hotel in einem Höhlenzimmer. Darauf freue ich mich ganz besonders. In einer Höhle wollte ich schon immer mal übernachten, wahrscheinlich weil es uns irgendwie zu unseren Wurzeln zurückführt. Wenn Kappadokien darüber hinaus tatsächlich noch so zauberhaft ist, wie es immer beschrieben wird, kann eigentlich gar nichts schief gehen.
Ende Mai fliegen wir schließlich wegen einer Familienfeier nach Dublin. Den Besuch haben wir gleich auf einige Tage ausgedehnt und werden ausgiebig Dublin und Umgebung erkunden.
Da wir dieses Jahr im Sommer das Dach unseres Hauses erneuern werden, haben wir mehr noch nicht gebucht. Vielleicht schaffen wir im Frühjahr noch einen Besuch in Husum zur Krokusblüte. Vielleicht nutzen wir den Urlaub im Herbst für eine Woche in Ägypten, Madeira, Sizilien oder ganz woanders. Das steht noch nicht fest. Natürlich werden wir auch wieder mit drei Generationen, nämlich den Frauen unserer Familie unterwegs sein, evtl. nach Barcelona. Da haben wir noch viel Entfaltungsmöglichkeiten und können noch reichlich planen.
Fest steht aber auch schon, dass es im Frühjahr 2015 für drei Wochen nach Namibia geht. Diese Planung ist relativ zeitaufwendig. Aber mit unendlich viel Vorfreude verbunden.


Für alle, die Interesse daran haben und den Beitrag noch nicht auf der Facebook-Seite gesehen haben, hier noch einmal das Youtubevideo, das soviel Lust auf Reisen macht.

Granada: die Alhambra



Es ist schon einige Jahre her, dass wir in Andalusien waren. Zwei Wochen in einem Ferienhaus in Torrox, einem kleinen Ort nahe der Costa del Sol. Wir hatten einen Mietwagen und haben von dort aus mehrfach Granada besucht. Was natürlich einmal an dem schönen Ort lag, aber vor allem daran, dass es sich nicht einfach gestaltete Eintrittskarten für die Alhambra, besser gesagt den Nasridenpalast zu bekommen. Dafür braucht man nämlich mindestens ein Abitur, besser noch einen akademischen Grad und vor allem: eine Kreditkarte! Die wir damals nicht hatten. Die Einzelheiten der umständlichen Prozedur möchte ich euch hier ersparen, ich gebe euch nur den Tipp mit auf den Weg: Kümmert euch rechtzeitig um Eintrittskarten, am besten noch von Zuhause, möglichst mehrere Wochen oder Monate im voraus. Für Interessierte hier ein link, ihr könnt euch schon mal einlesen.

http://www.alhambradegranada.org/de/info/eintrittskartekaufen.asp

Tatsächlich lohnt sich der Aufwand aber. Ich habe bisher auf meinen Reisen in Europa nichts vergleichbares gesehen (war allerdings noch nicht im Topkapi Palast in Istanbul, der kommt erst im April).
Die Alhambra! Eine der meistbesuchtesten Touristenattraktionen Europas. Seit 1984 Weltkulturerbe. Bestehend aus mehreren Gebäudekomplexen, deren beindruckenster natürlich der Nasridenpalast ist. Hier gewährt einem die Eintrittskarte auch nur ein halbstündiges Zeitfenster, um ihn zu betreten. Und dann wandelt man durch die Wohnquartiere der maurischen Monarchen, durch bezaubernde Innenhöfe mit plätschernden Brunnen, Wänden voller Mosaiken und Decken mit Zedernholzschnitzereien. Doch seht selbst:




























Die Alhambra steckt voller Gegensätze: Die feinen, ziselierten und geschmackvollen Tempel der Nasriden und die teils nüchternen, teils wuchtig-pompösen Gebäude Karls des V. Da hat in Europa im Mittelalter aus künstlerischer und architektonischer Sicht ein gewaltiger Umbruch stattgefunden.
Am wunderbarsten sind aber die Gärten, die einen Besuch alleine wert sind. Diese Ruhe, trotz einer Unmenge von Besuchern. Einfach zauberhaft.
Und auch außerhalb des Nasridenpalastes und der Alhambra ist Granada sehenswert.
























Es ist so sehenswert, dass wir Andalusien sicher noch einmal bereisen werden. Und solltet ihr euch dazu entschließen, wünsche ich euch ganz viel Spaß dabei.


Besondere Unterkünfte - das Riad Armelle in Marrakesch

Unsere Rundreise durch Marokko startete in Marrakesch und natürlich sollte es für diese besondere Stadt auch eine besondere Unterkunft sein. Keinesfalls wollten wir in einem der großen Hotels mit vielen hundert Zimmern und Pool irgendwo in der Neustadt unterkommen. Nein, wir wollten in der Medina wohnen, dem von der ockerfarbenen Stadtmauer umgebenen alten Viertel, mit seinen fensterlosen Mauern, den engen Gassen und dem orientalischem Flair, das trotz des ausufernden Tourismuses dort immer noch zu finden ist. Es musste also ein Riad sein. Aber welches?
Riads nennt man die prachtvollen Hofhäuser, voller Mosaiken, Springbrunnen, Stuckornamenten und Zedernholzschnitzereien, die früher von Wesiren oder Sultanen bewohnt wurden. Die für uns Abendländer schon deshalb so geheimnisvoll sind, weil von außen nicht zu sehen ist, was sie im Inneren beherbergen. Der Phantasie ist also Tür und Tor geöffnet.
Unsere Wahl fiel schließlich auf das Riad Armelle, das in mehreren Bewertungsportalen durchweg gut, teilweise sogar begeisternd bewertet wurde.
Das Riad Armelle liegt in der nördlichen Medina, ein wenig abseits vom touristischen Trubel rund um den Djemaa al fnaa, und ist von der Rue Doukkola nur zu Fuß zu erreichen. Der Weg dorthin führt durch das pralle Leben, kleine, offene Läden, vor denen Fleischteile irgendwelcher Tiere am Haken hängen und die nicht nur lebendige Hühner in Käfigen beherbergen,  sondern auch sonst alles, was der Marokkaner so zu brauchen scheint. Auf der Gasse sind Frauen beim Einkaufen unterwegs, mit Tüchern, ohne Tücher, lang oder auch halblang bekleidet, Männer auf Fahrrädern, Eselkarren mit Waren aller Art und immer wieder hupende Mofas.
Steht man vor der schweren geschnitzten Holztür, ahnt man nicht, dass sich dahinter tausendundeine Nacht befinden. Schließt sich die Tür hinter einem, sind die immerwährenden Geräusche Marrakeschs ausgesperrt. Die Stille wird nur durch das Zwitschen von Vögeln unterbrochen, orientalische Lampen verbreiten warmes Licht, Wasser plätschert in den Brunnen, Frieden.
Die wenigen Zimmer, elf meines Wissens, verteilen sich auf zwei Etagen, sind unterschiedlich groß, sehr individuell ausgestattet und um zwei friedliche Innenhöfe gruppiert. Unser Zimmer ging von der Dachterasse ab und war einfach unbeschreiblich. Seht selbst:


Ein solches Zimmer würde außerhalb eines Riads und außerhalb Marrakeschs wahrscheinlich kitschig oder überladen wirken, hier aber war es passend.

Es gibt eine Dachterrasse mit unterschiedlichsten Sitzgelegenheiten, Liegen und sogar Sonnenhüten, auf der man sich von all den Eindrücken erholen kann.


Es gibt ein plätscherndes Wasserbecken, an dem man den Schwimmkerzen bei ihrem Treiben auf dem kühlen Nass zusehen kann.

 

Es gibt wunderschöne Zimmertüren, die vom Innenhof abgehen,


hervorragendes Essen, ausgezeichnete Weine, in einem Innenhof serviert von wirklich sehr nettem Personal.


Wir sind hier drei Tage wunderbar umsorgt worden, sind nach den Ausflügen in alle Winkel dieser zauberhaften Stadt immer wieder gerne in den Frieden und die Stille dieses Riads zurückgekehrt, um ein wenig Atem zu schöpfen.
Das Riad Armelle ist übrigens eine der wenigen Unterkünfte in dieser Rubrik, die bei deutschen Reiseveranstaltern zu buchen sind. Wer eine kleine, individuelle Unterkunft bevorzugt, keine Berührungsängste hat und etwas längere Fußwege nicht scheut (zum Djemaa al fnaa braucht man zirka 20 Minuten), der ist hier goldrichtig.


Besondere Unterkünfte - Das Sweet Orange Guesthouse in Kapstadt

 
Für eine Reise die passende Unterkunft zu finden, ist nicht immer einfach. Nicht jede Unterkunft passt auch zu jeder Person. Nicht jeder fühlt sich überall wohl. In der Rubrik "Besondere Unterkünfte" möchte ich Übernachtungsmöglichkeiten vorstellen, die uns auf unseren Reisen besonders beeindruckt haben. Weil sie irgendwie anders waren.
Das Sweet Orange Guesthouse liegt im Stadteil Seapoint in Kapstadt. Es ist eine alte viktorianische Villa mit quietschender Eingangspforte, altem Dielenboden und wunderschön ausgestattetem Gartenbereich. 
Die Alfred and Viktoria Waterfront, an der zu jeder 
Tag- und Nachtzeit etwas los ist, lässt sich in knappen 5 Minuten mit dem Auto erreichen und auch sonst ist man innerhalb Kapstadts überall recht schnell. In der Umgebung befinden sich ausgezeichnete Restaurants, die super zu Fuß zu erreichen sind. Das Meer ist vielleicht ein paar hundert Meter entfernt, auch hierhin kommt man also ohne Auto. Für alle, die ein wenig vorsichtig oder ängstlich sind: Wir haben uns innerhalb Seapoints auch abends gut zu Fuß bewegen können, es war kein Problem abends etwas zu unternehmen, wir haben auch von anderen Gästen diesbezüglich nichts Negatives hören können.
Das alte Gebäude hat sich in diesem aufstrebenden Stadtteil seinen ganz eigenen Charme bewahrt. Es gibt nur wenige Zimmer, die sehr individuell ausgestattet und gestaltet sind. 
 
Das Herzstück des Hauses ist die Küche mit ihrem langen Holztisch. An dem wird gefrühstückt. Und zwar alle Gäste gemeinsam an der langen Tafel. Sehr kommunikativ. Das Essen wird während des Frühstücks immer frisch zubereitet und für Südafrika gibt es hier ungewöhnlich viel Obst und Salate. Die Küche ist eine Mischung aus der Atmosphäre einer englischen Landhausküche und einer Studenten-WG. Wirklich besonders!

In der Küche befindet sich auch der für alle Gäste zugängliche Kühlschrank, dem jeder Gast seine Getränke entnehmen kann und die lediglich auf einer Liste notieren muss. Auch den Wein erhält man so aus dem Weinregal. Wirklich unkompliziert und einfach Klasse! 
 
 
Die beiden Mädels, die fürs Frühstück zuständig sind, kommen aus dem Township und haben für uns eine wirklich erstklassige Townshiptour gebucht, auf der wir ganz allein mit einem Guide unterwegs waren. Egal mit welchen Problemen oder Fragen wir kamen, die supernetten Mädels in der Küche haben immer geholfen und  gute Tipps gegeben.
 
Im Sommer wird das Frühstück im Garten gereicht.

 
Der übrigens auch mit viel Liebe zum Detaill gestaltet ist.
 
Das Sweet Orange Guesthouse eignet sich für Leute, die es gerne unkompliziert mögen, keine Berührungsängste haben und weniger Wert auf Komfort als auf die individuelle Note und eine lockere Atmosphäre legen. Geleitet wird es übrigens von einer Hamburgerin, wenn sie zugegen ist, bekommt man die Tipps sogar auf deutsch. Wenn möglich, empfehlen wir eines der Zimmer in der oberen Etage, dort ist es etwas ruhiger. Unseres lag unten, direkt neben der Eingangstür, die leicht quietschte, genauso wir der Dielenboden. Absolut authentisch halt! Uns hat es überhaupt nicht gestört.

Hamburg entdecken - unser Michel

Unser letzter Besuch hat gezeigt: der Michel steht in einem Paralleluniversum. Der Michel? Hamburgs Hauptkirche und Wahrzeichen, Sankt Michaelis. 132 Meter ist der Kirchturm hoch und prägt die Silhouette der Stadt wie kaum ein zweites Bauwerk, war schon früh Orientierungszeichen für die auf der Elbe segelnden Schiffe. Und ist den Hamburgern lieb und teuer.
Vor kurzem wollten wir das schöne Wetter nutzen, wieder mal ein ungewöhnlich sonniger Sonntag, und haben entschieden einen touristischen Tag einzulegen. Michel, Kramer Amtsstuben und Hafen. Was der normale Tourist so macht. Wir haben sogar einen Parkplatz ergattert, einen ziemlich schmalen zwar, und nach mehreren Versuchen ist es uns dann tatsächlich auch gelungen das Auto zu verlassen, wohlgemerkt ohne durch die Kofferrraumklappe zu krabbeln und ohne die nebenstehenden Autos zu beschädigen. Für die stehengebliebenen Passanten, die uns dabei beobachten, ist das sicher eine interessante und erheiternde Einlage.
Ein seltener, strahlend blauer Himmel wölbt sich über der Stadt. Kein Wölkchen in Sicht. Also an der Kasse brav 5 Euro bezahlen und dann faul mit dem neuen Fahrstuhl nach oben. Ja, und dann? Angekommen auf der Aussichtsplattform in 106 Metern Höhe ist klar, dass wir uns nun im Paralleluniversum befinden.
Dunkle, bedrohliche Wolken sind über der Hansestadt aufgezogen, es weht ein schneidender Wind hier oben. Wo ist das Blau? Wo ist die Sonne?

Egal in welche Richtung man schaut, es liegen böse Wolken über der Stadt.

Über der Alster noch ein letzter Rest Blau...
























...doch auf die teuerste Baustelle der Stadt, die Elbphilharmonie, kommt nichts Gutes zu...

Wir halten es fast zwanzig Minuten dort oben aus, immer in der Hoffnung, dass der blaue Himmel genauso unvermittelt zurückkommt, wie er verschwunden ist, den Wind vertreibt und die Sonne wieder auf ihrem angestammten Platz zu sehen ist. Aber Pustkuchen! Ein kurzer Blick noch auf unser nächstes Ziel, die Kramer Amtsstuben, und dann gehts wieder runter, diesmal allerdings zu Fuß, um wieder Wärme in dieselben zu bringen.
452 Stufen bis zur Fahrstuhlplattform und dann noch einmal 52 Stufen bis wir erneut im Eingangsbereich der Kirche stehen.


Noch ein kurzer Blick in den barocken Innenraum, der eigenartigerweise sonnendurchflutet wirkt, und wir stehen vor der Kirche.
























Tja, und da war er wieder, der strahlend blaue Himmel über dem Michel. Seitdem wissen wir: Es gibt ihn zweimal, einmal in diesem Universum und einmal im Paralleluniversum.



Hamburg entdecken - ein Elbspaziergang

Was macht man in Hamburg, wenn die Sonne scheint? Man geht raus! Schließlich weiß man ja nicht, wann man diesen strahlenden Himmelskörper das nächste Mal sieht.

Das machen wir auch heute, am ersten Tag nach ausgiebig Eis und Schnee und Grau und dem gestrigen Regen. Wir spazieren die Elbe entlang, die nicht weit entfernt zwischen den Deichen ihren Weg Richtung Nordsee entgegenfließt.
























Los geht es am Zollenspieker Fährhaus, ein historisches Gebäude am südlichsten Zipfel Hamburgs, das auf eine 750-jährige Geschichte zurückblicken kann. Es diente als Zollstation, als Fährhaus an einer der ältesten Hamburger Elbfährstellen und wahrscheinlich schon seit jeher als Gasthaus und Raststätte. Im Sommer ist der Fähranleger ein beliebter Treff für Motorradfahrer, auch heute sind einige dort.



























Die Elbfähre fährt übrigens nur von März bis November.
























Am Fähranleger legen heute nur die Enten an.



























Am Ufer findet man die seltsamsten Eisformationen.



























Immer wieder wunderbare Aussichten...



und es gibt sogar liebenswerte Zeitgenossen, die dafür sorgen, dass man unterwegs ein wenig schaukeln kann...

























Wenn die Sonne scheint ist Hamburg ein wunderschöner Ort. Auch und gerade ein wenig außerhalb der normalen touristischen Pfade.
Ihr findet das Zollenspieker Fährhaus im Süd-Osten von Hamburg in den Vierlanden. Von dort sind wir Richtung Hamburger Innenstadt immer unterhalb des Elbdeiches gewandert.