Ein kurzer Besuch auf dem Bergedorfer Weihnachtsmarkt

Tatsächlich ist mir dieses Jahr so unweihnachtlich wie schon lange nicht mehr. Ob das an dem windigen, regnerischen Herbstwetter liegt? Ich weiß es nicht. Und obwohl wir das durchaus vor hatten, sind wir deshalb auch noch auf keinem Weihnachtsmarkt gewesen. Bis zum heutigen Nachmittag. Es hat ausnahmsweise mal nicht geregnet (allerdings sah es eigentlich immer danach aus) und wir haben uns gedacht: jetzt oder nie! Also ab auf den Bergedorfer Weihnachtsmarkt.
In den letzten Jahren hat sich der Bergedorfer Weihnachtsmarkt eher durch Reduzierung und Verinselung hervorgetan. Es gibt einen etwas stärker frequentierten Teil in der alten Holstenstraße am Kupferhof und mehrere versprengte am Bergedorfer Markt oder in der alten Holstenstraße beim Marktkaufcenter. Richtige Weihnachtsmarktstimmung ist bei unserem Besuch dort im vergangenen Jahr nicht aufgekommen, zumal es bereits um 21 Uhr schwierig war noch einen Glühwein zu bekommen. Stattdessen wurden die Buden dort bereits zugemacht. Manchmal zelebriert Bergedorf geradezu seine Provinzialität. Schade!
Aber es gibt ja noch einen weiteren Teil des Bergedorfer Weihnachtsmarkt. Der steht vor dem Bergedorfer Schloss. Die Hinweisschilder darauf sind, nun, sagen wir, ein wenig spärlich verteilt. Allerdings schon etwas mehr als im vergangenen Jahr.
Da habe ich gar keins gesehen. In diesem Jahr sind die Stände in der Alten Holsten- straße sogar so aufgestellt, dass auf- merksame Besucher den Weg dorthin tatsächlich finden können, indem sie dem Verlauf der Buden folgen. Das nenn ich doch mal Fortschritt.
Es geht vorbei an einem Stall mit Maria, Josef, Krippe und echten Schafen, der sehenswerten Bergedorfer Kirche Richtung Schloss. Hier findet man dann den Teil des Bergedorfer Weihnachtsmarktes, den ich tatsächlich schätze. Den Mittelalterlichen nämlich.
Den gibt es so auch noch nicht sehr lange. Als wir ihn im ersten Jahr besucht haben, war ich mir sicher, dass es das einzige Jahr sein würde. Keine Hinweisschilder, keine Besucher, schlechtes Wetter, frustrierte Händler. Kein guter Mix!
Doch hier wurde dazugelernt. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich unterzustellen. Es gibt Heizpilze, Wärmelampen und flackernde Flammen, an denen man die kühlen Finger erwärmen kann. Es gibt Gebratenes und Gesottenes, diverse Sorten Glühwein, Met und andere heiße Getränke.
Es gibt sogar einen Drachen!
Altes Handwerk gibt es auch. Wobei die Frage bleibt, ob dieser Steinmetz tatsächlich gesichtslos ist oder durch die Pocken so entstellt, dass er sein Gesicht lieber im Dunklen lässt.
Insgesamt ein Markt, der in die ihn umgebende Kulisse passt. Wenn nun noch jemand darauf achten würde, dass der musikalische Weihnachtseinheitsbrei ausgestellt wird, wenn die Mittelalterband mit Dudelsack, Schalmei und Trommel übers Gelände zieht, dann wäre es nahezu perfekt.

Übersteht die letzten Tage vor Weihnachten möglichst stressfrei und habt dann ein wunderbares Weihnachtsfest!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen