Es ist soweit. Wir habe lange gesucht, geplant, gerechnet, verglichen und uns schließlich entschieden. Eine Reise, die nach unseren Vorstellungen zusammengestellt wurde. Eine Reise, die 4 Wochen dauert. Noch nie waren wir so lange und auch noch nie so weit weg. Und heute geht es los. Nach Südafrika, auf die südliche Seite unserer Erdhalbkugel. Wir sind ziemlich aufgeregt.
Der erste Flug geht von Hamburg nach Paris. Dann geht es weiter nach Johannesburg, noch dazu mit einer A 380.
Die lässt uns allerdings eine ganze Weile warten, während wir beim Beladen zusehen können. Es gibt ein Problem mit der Klimaanlage, so dass wir erst mit einer Verspätung von über einer Stunde starten.
15.07.2011
Nach wenig Schlaf und einem guten Frühstück blicken wir gespannt aus unserem Fenster und sehen... Löcher im Boden! Auch aus großer Höhe sichtbar, müssen die ein gigantisches Ausmaß haben. Wahrscheinlich irgendwelche Mienen.
Der O.R.Tambo Airport entpuppt sich als relativ groß, wir haben viele Schritte zu laufen, bis wir endlich mit unserem Gepäck aus der Tür treten. Es ist ziemlich kalt hier, da Johannesburg im Hochland liegt und der südafrikanische Winter hier tatsächlich zur Zeit ein winterliches Gesicht zeigt.
Wir nutzen den ersten Bankschalter, um unsere Euros in südafrikanische Rand zu tauschen. Was relativ lange dauert und mit viel Schreibkram verbunden ist. Nachdem wir das Geld in unseren Portemonaies verstaut haben, suchen wir unseren Autovermieter. Ungebeten unterstützt von einem jungen Mann, der sich damit ein paar Rand dazuverdient. Wahrscheinlich hätten wir die Autovermietung auch so gefunden, sie ist gut ausgeschildert, aber gut, soll er sein Geld bekommen. Auch hier dauern die Formalitäten ihre Zeit, aber wir wollen ja heut nicht mehr weit. Die erste Nacht in Südafrika bleiben wir in der Nähe von Johannesburg, auf der Heia Safari-Ranch.
Die liegt westlich von Johannesburg und nachdem wir uns mit unserem VW-Polo auf den Weg gemacht haben, irren wir eine ganze Weile mit einer schlechten Wegbeschreibung herum. Wir fragen diverse Male, bis wir unser Ziel endlich gefunden haben.
Wir werden durch ein Tor eingelassen und fahren eine holperigeSandstraße hinunter zur Rezeption. Auf dem Weg kommen uns die ersten Zebras entgegen, die sich hier mit Giraffen und Antilopen frei auf dem Gelände bewegen.
Nachdem wir ein wenig das Gelände erkundet haben, setzen wir uns mit einem Kaffee auf unsere Veranda und lassen die Blicke schweifen. Gelegentlich schreitet eine Giraffe würdevoll an uns vorbei, ohne uns eines Blickes zu würdigen.
16.07.2011
Danach kommt das Gepäck wieder in unseren Polo und wir machen uns auf den Weg. Das Ziel für heute: Pilgrims Rest, eine historische Goldgräberstadt in Mpumalanga, die nach Aufgabe der Goldmine in eine Touristenattraktion umgewandelt wurde. Heute klappt die Orientierung und am frühen Nachmittag erreichen wir das Städtchen.
Wir haben das Royal Hotel gebucht und parken den Wagen vorm Eingang. Als wir nach dem einchecken unser Gepäck holen wollen, ist der Wagen gewaschen und ein junger Mann steht erwartungsvoll daneben. An der Rezeption wurden wir vorgewarnt, der junge Mann hat also Pech, er bekommt nur ein Bruchteil des geforderten Entgeltes. Nicht, dass
Der ganze Ort wirkt ein wenig aus der Zeit, als wir am späten Nachmittag hindurchschlendern.
Es gibt über den Ort verteilt einen kleinen Markt, auf dem man Kunsthandwerk und
afrikanischen Schnickschnack kaufen kann, neben den Buden brennen kleine Holzfeuer.
Nur wenige Gäste sind über Nacht im Ort und so sitzen wir fast alleine im Restaurant. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen werden wir hervoragend
bedient. Die Speisekarte ist übersichtlich, das Essen aber ausgezeichnet und nach dem zweiten Glas Rotwein ist mir auch nicht mehr kalt.
Es gibt noch eine Bar neben dem Restaurant, da wir aber zwei Nächte hier sind beschließen wir diese am nächsten Abend aufzusuchen.
17.07.2011
Auch wir suchen mit der Kamera zwischen den Felsen nach den ultimativen Fotos, machen eine Pause und lassen die nackten Füße ins eiskalte Wasser baumeln.
Auf dem Parkplatz genehmigen wir uns noch ein Eis, bevor wir uns auf den Rückweg machen.
Einen Abstecher machen wir noch nach Graskoop, um für die morgige Fahrt in den Krügerpark etwas einzukaufen. Wir versorgen uns in einem großen Sparmarkt und fühlen uns fast wie zu Hause.
Zurück gehts nach Pilgrims Rest, speisen tun wir wieder im kalten Saal, danach gehen wir noch in die Bar, um etwas zu trinken. Hier lernen wir zwei südafrikanische Paare kennen, mit denen wir den Abend verbringen und in einem Gemisch aus englisch, afrikaans und deutsch eine Menge über das Land erfahren. Und eine Menge Getränke probieren.
18.07.2011
Heute verlassen wir Pilgrims Rest und fahren weiter in den Krügerpark.
Zuvor ist aber noch frühstücken in unserem kalten Restaurant angesagt. Gut, dass es heißen Kaffee gibt.
Eine Weile begleitet unds dieser bunte Vogel, eine Gabelracke, wie unser Reiseführer uns später verrät. Es ist still auf den Straßen, wir sehen anfänglich nur wenige Autos. Dafür steht in einem Gebüsch aber ein versteckter Blitzer. Im Park wird genau darauf geachtet, dass die Höchstgeschwindigkeiten nicht überschritten werden. Wir machen eine Pause im Letaba Camp mit Blick auf eine Elefantenherde, die allerdings in ziemlicher Entfernung unterwegs ist.
Das Olifant-Camp liegt über gleichnamigem Fluss erhöht auf einem Hügel. Von der Aussichtsterasse hat man einen atemberaubenden Blick in die Weite. Unser Rondavel hat zwar einen Kühlschrank, aber keine Küche, also mieten wir uns Geschirr und nutzen die Gemeinschaftsküche. Was ziemlich kommunikativ sei kann.
Da es eine Weile dauert, bis irgendetwas in diesen schweren Eisentöpfen zu kochen beginnt, kommen wir ins Gespräch mit einem älteren engischem Paar und die Kocherei verläuft ziemlich kurzweilig.
Unser Essen ist einfach, aber auf der Terrasse des Rondavels, heruntergespült mit südafrikanischen Pinotage und begleitet durch ein Grillenkonzert einfach nicht zu übertreffen.
19.07.2011
Die Sonne geht am nächsten Morgen rot über der Graslandschaft auf.
Zum Frühstück bekommen wir Besuch von einem Gelbschnabeltokko. Interessiert betrachtet er mit Argusaugen, wie wir den Kaffee kochen. Dieser Vogel wirkt wie eine Parodie auf sich selbst. Nach dem Frühstück machen wir uns mit unserem Polo
erneut auf den Weg.
Damit nicht immer einer von uns fahren muss, haben wir für den Nachmittag einen Sunsetdrive gebucht. Wie wir erst später feststellen, haben wir damit im Olifantcamp absolutes Glück gehabt, denn außer uns sind nur noch drei englische Ladys auf dem Wagen. Irgendwann nach 16 Uhr gehts los.
Nachbarn bieten uns an, ihren Grill mitzubenutzen, ein typisch südafrikanisches Angebot. Unsere Kohlen sind aber schon auf dem Grill. Grillen mit Stirnlampe, schon ein besonderes Erlebniss.
20.07.2011
Im Krügerpark darf das Auto nicht verlassen werden, so dass ich schon ziemlich dringend zur Toilette muss, als kurz vor dem Rastplatz eine riesige Herde Wasserbüffel meint die Straße überqueren zu müssen. Natürlich direkt vor unserem Auto. Es dauert nur 15 Minuten, die ziemlich lang werden. Sie haben tatsächlich so etwas wie Schülerlotsen, die aufpassen, dass alle Büffel heil über die Straße kommen.
Am Tshokwane-Rastplatz packen wir unsere Brote an einem der freien Picknickplätze aus. Über uns im Baum sind einige Paviane, die auch gerne an unserem Essen teilnehmen würden, sich aber durch lautes Schreien wieder vom Tisch vertreiben lassen. Wahrscheinlich war der Tisch deshalb noch leer. Die Früchte am Tskokwane-Baum sehen tatsächlich wie Leberwürste aus.
Neben uns tauchen seltsame schwarz-rote Riesenvögel im Gras auf. Die sehen sehr besonders aus, leider wissen wir nicht, wie sie heißen.
Kurz bevor wir Skukuza erreichen kommt uns eine Elefantenherde direkt auf der Straße entgegen. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, machen wir den Motor aus und hoffen, dass sie einfach an uns vorbeigehen.
21.07.2011
Am nächsten Morgen frühstücken wir dort auch wieder und beobachten amüsiert die Vögel, die stehen gebliebene Teller sofort entern. Das Personal bemüht sich zwar Teller sofort wieder in die Küche zu bringen, manche Touristen hinterlassen aber auch wahre Schlachtfelder.
Das Schnellrestaurant hat bereits geschlossen, als wir im Dunkeln zurückkommen. Deshalb gehen wir an diesem Abend ins Restaurant, in dem ausgezeichnetes Essen serviert wird. Wirklich empfehlenswert, auch das Servicepersonal ist absolut freundlich und darüber hinaus immer zu einem Scherz aufgelegt.
22.07.2011
Heute müssen wir den Krügerpark verlassen, was uns schon ein wenig traurig macht. Andererseits sind wir natürlich auch neugierig auf alles, was wir noch sehen werden.
Heute führt uns die Strecke ins Swaziland, hier haben wir eine Übernachtung im Phophonyane Nature Reserve bei Piggs Peak gebucht. Dies liegt im nördlichen Swaziland und ist nicht sehr weit entfernt vom Krügerpark.
Die Grenze ist über einsame Straßen auch schnell erreicht. Hier läuft alles so ab, wie wir uns das vorgestellt haben. Anstehen an diversen Schaltern, wichtig aussehende Uniformierte drücken eifrig Stempel in unsere Pässe, irgendwo müssen wir einen lächerlichen Geldbetrag zahlen und es ist nie ganz klar, wo wir als nächstes hin müssen.
Swazilands Straßen sind einsam, kaum Fahrzeuge unterwegs, die meisten Menschen hier können sich nicht mal ein Fahrrad oder eine Schubkarre leisten. Häuser und Dörfer wirken ärmlich, aber alles macht einen ordentlichen Eindruck. Unser Reiseführer erklärt das mit den in Swaziland noch funktionierenden Familienstrukturen. Die ein wenig anders sind als bei uns, König Mswati III. hat 11 Frauen und 2 Verlobte und in einer der letzten absoluten Monarchien auf der Welt das Sagen.
Nachdem wir die rotsandige, mit Schlaglöchern gepflasterte Zufahrtsstraße zur Lodge bewältigt haben, finden wir uns in einem Regenwald wieder.
Wir beziehen ein zauberhaftes Häuschen, bestellen das Dinner für abends und erkunden die Umgebung. Wasserfälle wohin man auch geht, einer durchfließt ein natürliches Steinbecken, das zum baden einlädt. Leider liegt es am Nachmittag im Schatten und ist deshalb zu kalt. Eine wirklich wunderschöne Gegend!
23.07.2011
Heute haben wir eine längere Strecke vor uns und starten nach dem Frühstück, das wir ganz allein im Speiseraum zu uns nehmen.
Erstmal gehts durchs Swaziland über leere Straßen, die anfänglich auch noch geteert sind. An einer Brücke stehen tanzende Kinder in Grünzeug. Wir halten an, machen ein paar Fotos und kaufen dem "zufällig" auftauchenden Vater einen Steinelefanten ab. Die dunklen Köpfe beugen sich über das
Je weiter wir kommen, desto schlechter wird die Straße, teilweise ist es nur noch eine Schotterstrecke. Wie wir später erfahren ist die Wegbeschreibung extrem ungünstig gewesen, es wären deutlich kürzere Verbindungen möglich gewesen. Wir brauchen ewig bis wir endlich an der südafrikanischen Grenze sind. Danach wird es leider auch nicht besser. Unser Ziel heute ist der Tembe Elephant Park im Maputoland an der Grenze zu Mozambique. Wir müssen die N2 nehmen, die Johannesburg und Durban verbindet. Leider ist die Nationalstraße eine einzige Baustelle. Wer südafrikanische Baustellen kennt, weiß, dass häufig nur in eine Richtung gefahren werden kann. Das bedeutet teilweise sehr lange Wartezeiten vor einem Stopschild, bis die Fahnenwinker die Weiterfahrt signalisieren. Noch bevor wir bei Pongola die N2 verlassen, rufen wir im Park an, dass wir uns verspäten werden. Glücklicherweise haben wir uns eine südafrikanische Simcard besorgt.
Die letzte Strecke ist der blanke Wahnsinn. Es dämmert bereits und auf der schmalen Straße sind nicht nur Kühe und Ziegen, sondern auch diverse Menschen unterwegs. Heute ist Samstag, der traditionelle Besuchstag. Darüber hinaus scheint die Straße nur aus Potholes zu bestehen, die so tief sind, dass man tunlichst nicht hineingerät. So fahren wir über eine Stunde Slalom und sind schweißgebadet als wir schließlich ankommen.
Wir werden am Gate abgeholt und als wir in der Lodge ankommen, begrüßt uns das Personal mit afrikanischem Gesängen. Fackeln erleuchten den Weg zu unserem Zelt, ein Lagerfeuer brennt, Campingstühle stehen im Kreis darum. Eine Idylle! Wir haben noch etwas Zeit, uns in unserem Zelt einzurichten, bevor das Dinner unter dem afrikanischen Sternenhimmel beginnt. Nachdem wir von Tom, dem Parkmanager, begrüsst wurden, stellt ein Mädchen aus der Küche aufgeregt die Speisenfolge vor. Das Essen ist ein Traum! Hier werden wir uns sicher sehr wohl fühlen.
24.07.2011
Im Tembepark beginnt der Tag um 6.30 Uhr mit einem Gamedrive. Vorher gibt es ein kleines Frühstück, das so klein gar nicht ist, wie wir morgens feststellen. Dann starten wir mit Patrick, unserem Fahrer und Guide. Der Tembepark ist ursprünglicher als der Krügerpark, es gibt nur Sandwege, für die man Allradfahrzeuge braucht. Die Tiere sind scheuer, da die Besucherzahl für den Park limitiert ist sind sie nicht so an Menschen gewöhnt.
Wir haben an diesem Morgen allerdings ungewöhnlich viel Glück. Nachdem anfänglich kaum etwas zu sichten ist, treffen wir nach einer Stunde
Fahrt auf das vor drei Monaten angesiedelte Rudel african wilddogs. Sie überholen uns plötzlich von hinten, bleiben völlig irritiert stehen, drehen um und sind in Windeseile wieder verschwunden. Aber es reicht, um Fotos zu machen.
Das Rudel wurde die letzen drei Monate nicht gesichtet, Patrick freut sich wie ein Schneekönig. Funkt es sofort an die anderen weiter. Alles was wir danach sehen, kann dabei nicht mithalten. Ein einziger Elefant ist dabei, halb im hohen Gras verborgen.
Nachdem wir zurück sind, gibt es im Camp ein ausgiebiges Frühstück, das gemeinsam an großen Tischen eingenommen wird. Danach ist Pause, die wir dösend auf der Veranda unseres Zeltes verbringen.
Sie erfüllen alles Klischees leicht spleeniger Engländer, sind . Von diesem Vogel haben wir noch nie gehört. Patrick aber kann Vögel entdecken, wo wir nie welche vermutet hätten. Glücklicherweise treffen wir auch einige größere Tiere, am Wasserloch baden Elefanten.
Der Abend verläuft genauso entspannt wie der gestrige, leckeres Essen, Wein am Lagerfeuer und als wir ins Bett gehen, entdecken wir, dass im Bett eine Heizdecke liegt. Welch ein Luxus!
25.07.2011
Patrick stellt den Motor aus und wir bleiben eine ganze Weile. Irgendwann machen sich die Löwen, einer nach dem anderen, zwischen den hohen, trockenen Gräsern davon.
Zum Abschluss der morgendlichen Fahrt treffen wir einen Elefanten direkt vor uns auf der Sandstraße. Wir folgen ihm langsam, doch irgendwann schlägt er sich in die Büsche davon.
26.07.2011
Heute ist unser Abreisetag. Als wir aufwachen regnet es. Ich beschließe den Gamedrive ausfallen zu lassen und lieber schon zusammenzupacken. Durch den Busch im Regen reizt mich nicht so richtig.
Unser nächstes Ziel ist die Rocktail Beach Lodge am indischen Ozean. Eigentlich hatten wir eine andere Lodge geplant, die aber zu dem Zeitpunkt schon ausgebucht war. Unsere Anfahrtsbeschreibung ist etwas irritierend und die Straße zum indischen Ozean verlangt unserem Polo das letzte ab. Eine reine Sandstrecke, über 30 km lang, wir haben keinen Handyempfang mehr und sehen uns schon beim Reifen ausgraben. Doch alles geht gut. Wie wir bei unserer Ankunft herausfinden, sollten wir bei einem öffentlichen Parkplatz mit dem Jeep abgeholt werden. Puuuuh, gut, dass der Polo so zuverlässig ist und Thias so souverän fährt.
Unsere Unterkunft erreicht man nach einem Fußmarsch durch den Küstenwald. Sie ist luxuriös ausgestattet, hat eine wunderbare Aussicht, hervoragende Betten, tolles Bad, aber durch Zeltstoff und Moskitonetze ist es furchtbar kalt. Heizen kann man leider nicht, was wahrscheinlich normalerweise auch nicht nötig ist. Im Moment sind aber die kältesten Tage des Jahres und wir nutzen all unsere Vliespullis.
Wir gehen zeitig ins Bett, mit Vliespullover und Kaputze.
27.07.2011
28.07.2011
Heute geht es weiter zur Emdoneni Lodge, in der Nähe des Ortes Hluhluwe. Nachdem wir die Sandstraße, die uns von der Küste wegführt, bewältigt haben brauchen wir nicht mehr lange. Die Lodge liegt nicht weit von der N2 und
was wirklich besonders ist an dieser Lodge, ist das dazugehörige Wildcat-sanctuary. Hier werden afrikanische Wildkatzen, Servals, Karakals, Geparden etc., die entweder verletzt oder in anderer Weise nicht überlebensfähig in der freien Natur sind, aufgezogen oder aufgepäppelt.
Den Rest des Tages nutzen wir für die Sockenwäsche, da wir leider für vier Wochen nicht ausreichend ausgestattet sind. Außerdem freuen wir uns darüber, dass wir hier viel mehr inklusive haben, als gedacht. Das ausgesprochen leckere Dinner ist inkludiert und auch ein Gamedrive in den Hluhluwe-Imfolozi Park am nächsten Morgen.
29.07.2011
Ihren besonderen Fahrstil zieht Mrs. Schuhmacher auch im Park durch, was nach Sonnenaufgang und etwas wärmeren Temperaturen auf den zerfurchten Pisten auch wieder Spaß macht.
baby am Wegesrand hätten wir bei dem Tempo fast übersehen.
Sie wirken fast, als hätten sie sich mit der roten, nassen Erde geschminkt.
Nach einem späten Frühstück statten wir dem nahe bei der Lodge liegenden DamaZulu Traditional Village noch einen Besuch ab, verpassen aber die Zulu-Tanzvorführung knapp. Dafür dürfen wir vom Original-Zulubier aus einer Art Kalebasse trinken. Das Bier schmeckt sehr stückig, nicht ganz meine erste Wahl.
Der Mann, der es uns gereicht hat, freut sich aber. Die bienenkorbartigen Wohnhütten sind nach traditioneller Art im Kreis angelegt und werden laut Reiseführer von 50 Zulu bewohnt.
Abends ist eine Reisegruppe angekommen, das Restaurant ist, anders als gestern, voll. Es gibt ein Buffet, eine reichhaltige Auswahl, die wir noch einmal genießen.
30.07.2011
Heute fahren wir weiter nach St. Lucia. Dieser Ort liegt direkt am indischen Ozean und vor allem am iSimangaliso Wetlandpark, einem Unesco Weltnaturerbe. Dieser Park umfasst umfangreiche Feucht- und Küstengebiete. Außerdem ist St. Lucia ein Superausgangspunkt für Walbeobachtungen.
Beim Auschecken teilt uns die Dame an der Rezeption mit, dass wir auch eine Hippotour mit inklusive haben und meldet uns gleich für den Nachmittag an. Nach St. Lucia ist es nicht weit, wir sind bereits am frühen Mittag da und pausieren erstmal in einem Restaurant an der Straße. Dann checken wir in unserem Hotel ein,
Wir sehen auch noch einen afrikanischen Seeadler, der aus den Wipfeln eines Baumes auf uns herunterblickt.
Am Abend entdecken wir ein wunderbares Restaurant, das im ersten Stock eines kleinen Einkaufszentrum liegt, das Brazas. Hier werden wir auch an den nächsten Abenden essen gehen. Sie servieren dort Fleisch- und Fischgerichte mit brazilianisch-portugiesisch-afrikanischem Einschlag.
31.07.2011
Also machen wir uns einen chilligen Strandtag, an dem endlos wirkenden Sandstrand St. Lucias und bummeln
01.08.2011
Um 9 Uhr sind wir in der Office der advantagetours und werden dort von einer freundlichen älteren Lady empfangen. Kurze Zeit später gehts mit dem Jeep zum Strand. Staunend betrachten wir den logistischen Aufwand, der dort betrieben werden muss. Es gibt keinen Hafen, Start und Abschluss der Bootstour ist der Strand.
Auf dem Strand wird es dann gedreht und mittels einer am Traktor befestigten Stange und zahllosen Seilen, mit denen eifrige Helfer das Boot in Richtung halten, wieder ins Wasser gedrückt.
Einen kurzen Moment, dann sind wir durch die Brandung, dahinter liegt der indische Ozean fast spiegelglatt. Es dauert nur zwanzig Minuten, da taucht der erste Buckelwal aus dem Wasser auf. Kein Foto kann wiedergeben, was für gigantische, erhabene Geschöpfe das sind. Selten so ergriffen gewesen. Neben dem Buckelwal schwimmt noch ein kleiner Buckelwal. Unser Kapitän meint, dieser sei höchstens eine Woche alt. Die beiden umrunden unser Boot, als wolle die Buckelwalmami ihrem Baby sagen; schau her, dass hier sind Touristen, die sind ungefährlich.
Etwas später sehen wir zwei weitere, die gemeinsam den Ozean durchpflügen. Fast synchron heben und senken sich ihre Schwanzflossen.
Wie genau sie das Tempo des Bootes abschätzen können und immer kurz vorm Bug bleiben. Als wollten sie mit uns spielen.
Alles klappt wie geschmiert und wir sind wieder am
Strand. Betrachten mit unserer deutschen, umweltfreundlichen Seele irritiert die Auftankaktion am Strand aus den Kanistern. Die nächsten Touristen werden eingeladen, das Boot wird gedreht und ab gehts wieder durch die Wellenberge.
02.08.2011
Einen Tag haben wir noch in St. Lucia, morgen geht es weiter Richtung Durban. Wir fahren noch einmal in den Hluhluwe-Imfolozi Park, diesmal mit dem eigenen Auto. Ungeschickterweise haben wir unsere Pässe vergessen, die man am Parkeingang braucht, da die Besucher registriert werden. Hier kommen aber endlich unsere internationalen Führerscheine zum Einsatz, die reichen dafür auch. Die Lady an der Rezeption ist ganz begeistert, als sie entdeckt, dass ich LKWs fahren darf. Ich allerdings auch. Sowas steht in meinem internationalen Führerschein?
Insgesamt haben wir Glück in diesem Park und sehen zum Abschluss noch einige Tiere.
Einige Strecken weisen ziemliche Potholes auf und da ich gerade fahre, bin ich zeitweise ziemlich am schimpfen.
03.08.2011
Heute geht es weiter Richtung Durban. Am Rande von St. Lucia stehen wunderbar bearbeitete Wurzeln irgendwelcher Bäume, die man kaufen könnte. Leider haben wir keine Idee, wie man die im Flieger mitnehmen kann. Schade!
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, schauen wir uns ein wenig um und schlendern den Strand entlang, was trotz der eingezäunten Grundstücke möglich ist. Erstaunlich.
Wir lesen ein wenig am Pool, trinken etwas in der Bar, vertrödeln den Tag bis zum Dinner.
Das ist insgesamt ziemlich gut. Unsere Weinflasche nehmen wir danach mit zum Strand und sehen der Sonne zu, wie sie im indischen Ozean versinkt. Zu dem Zeitpunkt ist dann auch wieder ein Vliespullover nötig.
04.08.2011
Wir frühstücken zeitig und machen uns dann auf den Weg, um Durban zu erkunden. Über die Nationalstraße ist die Stadt schnell erreicht und wir finden sogar einen Parkplatz an der Uferpromenade. Jemand in einer Warnweste winkt uns enthusiastisch in eine Parklücke. Die Warnwesten sind hier sehr begehrt, dadurch wirkt alles, was man macht so offiziell. Aber das kennen wir schon. Es ist immer schwierig zu entscheiden, wo man Geld gibt und wo nicht. Manchmal finde ich, dass die Kreativität der Leute tatsächlich belohnt werden muss.
An Durbans Stränden schaffen einige Leute wahre Sandkunstwerke und hoffen auf Touristen, die für Fotos einen kleinen Obolus geben.
Nachdem wir eine Weile am Strand und der Uferpromenade entlang geschlendert sind, entscheiden wir uns nicht weiter in die Stadt hineinzufahren, sondern lieber an der Küste entlang zurück.
Wir sind nach einer kurzen Exkursion durch unseren Ort Blythdale Beach, dem wir leider nichts abgewinnen können, relativ früh wieder zurück im Hotel. Was aber nicht schlimm ist. Unser Flug nach Kapstadt geht morgen früh bereits um 6 Uhr, wir werden also mitten in der Nacht aufstehen müssen, um rechtzeitig am King Shaka International airport zu sein. Das Gepäck für den Flug zu packen ist aufwendiger als alles ins Auto zu stopfen. So nutzen wir den Nachmittag, sortieren unsere Sachen und machen alles abreisefertig.
05.08.2011
Um viertel nach drei verlassen wir im Dunkeln den Parkplatz unseres Hotels. Der arme Portiers sitzt tatsächlich die ganze Nacht in der Rezeption.
Unsere Maschine ist nicht mehr die neueste und ungewohnt klein, verfügt aber über bequeme Ledersitze und bringt uns heil bis Kapstadt. Hier ist noch alles nass nach einem heftigen Regenschauer und dunkle Wolken hängen über der Stadt.
Erstmal einen kurzen Abstecher zur Victoria and Alfred Waterfront, um Karten für Robben Island zu besorgen. Die sind häufug für Tage vorher ausverkauft.Danach mit der cablebahn auf den Tafelberg. Das halbwegs gute Wetter muss ausgenutz werden. Wir finden auch dort einen Parkplatz. Die Fahrt ist nichts für Leute mit Höhenangst. Oder sie sollten die Augen schließen.
Danach fahren wir wieder hinunter und genießen noch einmal den fantastischen Blick. Weiter gehts Richtung Camps Bay, dem Strand der Schönen und Reichen. Fast weißer Puderzuckersand, Palmen an der Uferstraße, runde Felsen, von Wellen umspült.
Unser Zimmer ist schön, sehr individuell ausgestattet. Wir bekommen einen guten Tipp für ein Restaurant, das direkt um die Ecke ist. Nicht ganz so billig wie bisher, ist halt eine Großstadt, aber hervoragendes Essen und ein sehr spezielles Ambiente.
Das Frühstück in unserem Guesthouse ist schon sehr besonders. Es wird in der Küche gegessen an einem langen Holztisch, was sich als sehr kommunikativ herausstellt. Zwei junge Mädchen werkeln derweil in der Küche und bereiten alles frisch zu. Die Atmosphäre ist locker entspannt und man bekommt gute Tipps und kann Reiseerlebnisse austauschen. Den restlichen Tag kann man sich Getränke aus dem Kühlschrank nehmen und trägt sie in einer Liste ein, die man bei der Abreise bezahlt. Sehr unkompliziert.
Nach dem Frühstück machen wir uns mit unserem Polo auf den Weg einmal das Kap zu umrunden. Ausgerüstet mit Reiseführer und Proviant gehts los. Wir kommen an einigen Townships vorbei und in direkter Nachbarschaft schließen dann die Weingüter an. Seltsam!
An einem der Weingüter, Constantia, halten wir und besichtigen das Gelände. Es gibt ein Café, aber dort ist kein Tisch mehr frei. So verzichten wir auf einen zusätzlichen Kaffee und schlendern über das Gelände. Die dazugehörigen Häuser könnten wirklich auch in Holland stehen.
Wir fahren weiter, denn wir wollen bis ans Kap und an der Westseite über den Chapman´s Peakdrive zurück.
Danach fahren wir die Westseite wieder hoch Richtung Kapstadt. In unterschiedlichen Höhen windet sich die Straße die Felsenküste entlang.
Die weitere Küstenstrecke zurück bietet noch viele landschaftlich schöne Ausblicke, aber der Wal ist natürlich nicht zu topen.
Im Hotel teilen bekommen wir die Mitteilung, dass für uns morgen eine Townshiptour möglich ist. Wir hatten beim Frühstück die beiden Mädchen gefragt, die aus einem der Townships kommen. Dann lernen wir morgen das andere Kapstadt kennen.
Abends essen wir an der Alfred und Victoria Waterfront und lauschen da noch eine ganze Weile einer acapella-Gruppe, Thuthukani Bafana, die in der Einkaufspassage Musik macht. Beeindruckend! Wir kaufen uns gleich eine CD und können in den folgenden Tagen im Auto ihren Klängen lauschen.
Es ist Sonntag, deshalb besuchen wir danach einen Gottesdienst, der uns wirklich ergriffen macht. Nicht zu vergleichen mit einem Gottesdienst bei uns. Hier hat man eher das Gefühl die Menschen feiern eine Party. Die Musik treibt uns teilweise die Tränen in die Augen.
Von hier aus geht es zu Fuß weiter. Wir sind jetzt im Township Khayelitsha, das über eine Million Einwohner haben soll, und haben eine neue Begleitung. Es ist immer besser die Begleitung kommt aus dem jeweiligen Township, wird uns dazu gesagt. Wir besuchen einige Familien in ihren Wohnungen, was uns tatsächlich ein bißchen peinlich ist, hier aber niemanden zu stören scheint.
Und dann gibt es noch die Baracken, aus Müll errichtet, meist undicht, kein fließend Wasser, kein Strom. Nur Wasserstellen und aufgestellte Dixieklos. Trotzdem werden wir angelächelt und hereingebeten. Wir schämen uns.
Als wir am frühen Nachmittag wieder am Hotel ankommen sind wir platt. Soviele Informationen und Eindrücke. Und trotzdem soviele Fragen, die offen bleiben. Ein schlechtes Gewissen. Soviel Ungerechtigkeit. Was berechtigt uns, dass es uns soviel besser geht? Wir unternehmen heute nichts mehr und lassen den Tag in unserem Hotel ausklingen.
08.08.2011
Heute gehts nach Hermannus. Das soll auf der Welt der optimale Ort sein, um Wale vom Ufer zu beobachten. Von Kapstadt aus ist es in einer guten Stunde erreichbar und wir sind bereits am frühen Vormittag da.
Tatsächlich ist schon von der Straße aus ein Wal zu sehen. Und eine Parklücke, also schnell da rein. Leider übersehen wir dabei ein entgegenkommendes Fahrzeug und so haben wir am Schluss unseres Urlaubes auch noch einen Unfall. Es ist niemandem etwas passiert, an unserem Wagen ist auch nichts zu sehen, zur Polizei müssen wir aber trotzdem.
So lernen wir auch eine südafrikanische Polizeistation von innen kennen. Tatsächlich sind dort alle sehr freundlich und bemüht und nach einer Stunde sind wir wieder draußen.
Wir setzen uns an den Strand, um das Treiben und den Wal zu beobachten. In Hermanus gibt es einen Walausrufer, der mit seinem Horn auf jede Walsichtung hinweist. Der läuft uns mehrmals über den Weg.
Wir machen noch ein wenig Pause auf der Terasse unseres Guesthouse und gehen danach zu einem
09.08.2011
Morgen ist unser Abreisetag, das macht uns ein wenig traurig. Aber heute gehts mit der Fähre hinüber nach Robben Island. Wir sind froh, dass wir Karten für die ehemalige Gefängnisinsel bekommen haben.
Wir haben weiterhin Glück mit dem Wetter, das nach wie vor für diese Jahreszeit ungewöhnlich gut ist. Los gehts am Nelson Mandela Gateway an der Alfred and Victoria Waterfront. Wir haben einen atemberaubenden Blick auf den Tafelberg während der Fahrt.
Von hier aus starten wir mit dem Bus zu einer Inselrundfahrt, vorbei an den Gebäuden der damaligen Zeit.
Dass es nur dünne Matten gab, auf denen gelegen wurde. Und Unterscheidungen in Verpflegung, je nachdem in welche Rassenkategorie man eingeteilt war.
Auch Nelson Mandelas Zelle sehen wir und als wir uns schließlich von dieser Insel und unserem Führer verabschieden sind alle ziemlich ergriffen.
Den Rest des Tages verbringen wir mit Einkäufen in der Longstreet, die mit ihren
phantasievollen Hausfassaden besticht.
10.08.2011
Heute ist unser letzter Tag. Da der Rückflug aber erst abends um 23 Uhr startet, hat Thias sich noch einen Friseurtermin in der Longstreet geben lassen, um sich Rastazöpfe flechten zu lassen. Deshalb stehen wir um 10 Uhr im Internetcafé, das gleichzeitig ein Schmuckladen und ein Friseur ist, bei einer kongolesischen Mama und ihrer Tochter.
Dann haben wir noch Zeit für eine Stadtrundfahrt, essen noch eine Kleinigkeit in der Nähe der Waterfront und haben dabei das Gefühl, dass sich die vorbeilaufenden Farbigen ein wenig über die neue Frisur amüsieren.
Abends geht es dann zum Flughafen. Wir verabschieden uns von diesem wunderbaren Land und sind uns sicher, dass wir wiederkommen werden.
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