Malahide Castle wird inzwischen vom National Trust verwaltet, dementsprechend gut ist alles organisiert. Kein Problem mit Parkplätzen, Wegweisern, Toiletten und allem, was der Durchschnittsbesichtiger so
benötigt. Der Eintritt kostet für Erwachsene 12 € und man kann das Schlösschen nur im Rahmen einer Führung ansehen. Unsere Führung startet um 13 Uhr, wir haben also noch ein wenig Zeit, die der Sohn nutzt, um etwas gänzlich untypisches für ihn zu erledigen. Er kauft ein paar Schuhe in einem angrenzenden Outdoorgeschäft. Und wofür wir in Hamburg Stunden, wenn nicht sogar Tage benötigen, erledigt sich hier innerhalb von 10 Minuten. Ein Wunder, sozusagen das Wunder von Malahide Castle!
Kurz vor 13 Uhr schlendern wir auf angenehm beschatteten Wegen zum Treffpunkt. Es dauert ein wenig, da von der letzten Führung noch 2 kleine Kinder über sind, die augenscheinlich zu niemandem gehören. Was sie aber nicht zu stören scheint. Schließlich findet sich doch die zugehörige Familie und es kann losgehen.
Die Besichtigung startet im 1. Stock, den man über eine Wendeltreppe erreicht. Erstaunlicherweise für so ein altes Gemäuer gibt es für Gehbehinderte sogar einen Aufzug in den 1. Stock. Unser weiblicher Guide (wie ist es im Englischen eigentlich mit dem Gender oder sind die Berufsbezeichnungen geschlechtsneutral....?) führt uns zuerst in den Eichensaal, der dominiert wird von der dunklen
Wand- vertäfelung aus dem 16. Jahrhundert mit vielen Schnitzer- reien. Die gute Dame weiß eine Menge zu berichten und sie erzählt auch für uns Nicht-Iren sehr verständlich.
Danach durchschreiten wir einen kleinen und einen großen Salon mit beeindruckenden Stuckarbeiten an der Decke und jeweils einem angrenzenden Türmchen, bevor wir hinaufsteigen in den zweiten Stock. Dorthin gibt es übrigens keinen Fahstuhl mehr.
Hier befinden sich diverse Schlafzimmer und auch ein Badezimmer mit Wasserklosett, von den letzten Mitgliedern dieser Jahrhundertfamilie installiert oder besser installiert worden lassen. Tatsächlich hat man hier das Gefühl die Räumlichkeiten wären vor zirka hundert Jahren einfach verlassen worden und niemand hat erneut etwas angerührt.
Nachdem wir mit zahlreichen Detailles der Familiengeschichte vertraut gemacht worden sind, geht es wieder hinab in den 1. Stock, der nämlich noch 2 Räumlichkeiten mehr zu bieten hat.
Davon abgehend befindet sich auch noch eine ehrwürdige Bibliothek, in die man einen Blick werfen kann und es gibt, natürlich, auch einen Schlossgeist, namens Puck, den wir aber nicht haben kennenlernen dürfen. Wahrscheinlich war es noch zu hell dafür.
Insgesamt eine kleines, sehr lebendig wirkendes Schlösschen, dessen Besichtigung uns viel Spaß gemacht hat. Die zahllosen Einzelheiten über die Familie Talbot gibt es für Interessierte hier:
https://www.malahidecastleandgardens.ie/TheCastle/HistoryOverview/
Wir haben uns danach noch den Garten angesehen, in dessen Größe das kleine Castle fast verloren wirkt. Hier lasse ich dann einfach mal die Bilder sprechen.
Blick auf die Rückseite des Schlosses aus dem Park |
Eine ganz besondere Eiche, deren Äste sich wieder im Boden verwachsen haben |
Fast ein wenig verwunschen lädt dieser Ort zum fotografieren förmlich ein |
Victorias Haus - das Zentrum des Mauergartens |
Ohhh! Dort war ich nicht, aber es ist genau mein Beuteshema!
AntwortenLöschenNaja, beim nächsten Dublin-Besuch - der kommt bestimmt :-).