So gestärkt beginnen wir mit der Besichtigung des imposanten Bauwerks. Für 5.00 £ pro Person kommen wir hinein und erhalten sogar einen Prospekt auf Deutsch, der durch die Burg führt und eine Menge geschichtlicher Informationen enthält.
Den Rundgang beginnen wir im ältesten Teil der Burg, der
von dem eindrucksvollen Bergfried beherrscht wird. Über 22 Meter hoch und mit einem Durchmesser von 15 Metern, 5 Stockwerken und einer steinernen Kuppel schon sehr besonders.
Danach führt der Rundgang durch die Ruinen verschiedener Wohngebäude, von dem im Erdgeschoss liegenden Küchenbereich gehts dann eine dunkle Wendeltreppe hinab in eine riesige Naturhöhle, die sogenannte Woganhöhle.
Hier hallt es ordentlich, ein Spaß für die kleinen Kinder, die sich mit uns dort aufhalten. Wahrscheinlich wurde die Höhle als Lager oder Bootshaus genutzt. Wir werfen noch einen Blick in den Gefängnisturm, wo die Gefangenen in einem dunklen Verlies direkt neben dem Küchenbereich untergebracht waren. Bestimmt kein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass hinter den dicken Mauern leckere Speisen und fetttriefende Braten brutzeln, während man selbst sich von Wasser und Brot ernähren muss.
Es ist warm, ein leichter Wind weht und die Burg wirkt wunderbar verwunschen. Wir sitzen ein wenig auf einer Bank im Schatten, bevor wir uns den Außenbereichen zuwenden.
In einem der durch Wehrgänge verbundenen Türme gibt es eine anschauliche Ausstellung zur Geschichte der Burg, die auch jüngeren Besuchern das Leben und vor allem auch das Sterben auf und um diese Burg näherbringt.
Pembroke sonst bietet keine besondere Attraktionen. Da wir inzwischen genug Gebäude gesehen haben, wollen wir uns nun der Natur zuwenden. Am Südende der zirka 30 km entfernten St. Brides Bay, liegen einige felsige Inseln, die über einer halben Million Seevögeln eine Heimat bieten. Unter anderem sollen dort auch Papageientaucher nisten. Die wollen wir sehen. Im letzen Schottlandurlaub ist uns das leider nicht gelungen.Von dem kleinen Ort Martin´s Haven starten Bootsfarhrten zur Insel Skomer.
Die Dame aus dem Navi erledigt diesmal ihren Auftrag zuverlässig. Natürlich sind es erneut Singletrackroads, natürlich sind sie heckengesäumt, natürlich sind sie kurvig. Doch unsere neue Walesmap sagt, dass keine anderen Straßen vorhanden sind. Insofern ist das in Ordnung.
Strand von Little Haven |
sonnendurchflutet. Nach einer Stunde haben wir keine Lust mehr und befragen unseren Reiseführer. Wir entscheiden uns für Little Haven, ein kleines Dörfchen mit pastellfarbenen Ferienhäuschen und einem kleinen Kiesstrand. Am Strand halten wir es dann nur ein Stündchen aus, ein böhiger Wind weht hier, zum baden ist es zu kalt.
Wir schlendern durch den Ort, trinken ein Kännchen Tee, entdecken nette Fahrzeuge und gehen dann den Küstenweg hinauf. Von hier hat man traumhafte Ausblicke.
Wir sehen zu, wie sich das Was- ser lang- sam zurückzieht. Bei Ebbe soll es möglich sein von Little Haven ins benachbarte Broad Haven am Strand zu Fuss zu laufen. Bei Flut sind die beiden Dörfer wieder getrennt. Die ersten Wagemutigen kann man bereits durchs Wasser waten sehen.
Über uns schwirrt die ganze Zeit ein kleiner Greifvogel auf der Suche nach Beute, vielleicht ein Rotmilan, aber eigentlich habe ich gar keine Ahnung von Greifvögeln. Faszinierend, wie er nahezu mühelos in der Luft zu stehen vermag, um dann ganz plötzlich hinabzustoßen. Irgendwann fliegt er weiter. Wir beschließen nach Broad Haven zu fahren, um dort etwas zu essen.
Broad Haven hat einen langen Sandstrand, an dem es erstaunlicherweise absolut windstill ist. Also fish & chips holen und ab damit an den Strand. Die Portionen sind riesig und wir haben keine Chance diese Mengen zu schaffen, obwohl es wirklich richtig lecker ist.
Danach machen wir einen Strandspaziergang. Es ist wärmer als am Nachmittag und das Licht der tiefstehenden Sonne ist wunderschön.
Hier können wir im Kleinen bewundern, was wir zuvor im Großen gesehen haben: Burgen. Mit viel Liebe zum Detail an den Strand gebaut.
Der Weg nach Little Haven ist immer noch nicht trockenen Fusses möglich, doch das hindert hier niemanden. Es scheint eine regelrechte Wanderbewegung von einem Ort zum anderen hier am Strand zu geben. Nett zu beobachten.
Doch langsam wird es Zeit zurückzufahren. Wir wollen morgen früh los, es geht weiter in den Norden Wales, nach Llandudno. Wir müssen noch ein paar Lebensmittel einkaufen und unsere Sachen in der Ferienwohnung zusammenräumen. Also, Sand von den Füßen streifen und Aufbruch. Mal sehen wie gut wir morgen den Weg finden.
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