Was fällt uns zu Münster ein? Als erstes natürlich der leicht schräge, ein wenig skurrile Tatort. Mit dem Ermittler Frank Thiel, dessen Herz ewig dem FC St. Pauli gehört und dem wunderbaren Gerichtsmediziner Boerne, der sich selbst für eine geniale Koryphäe hält. Tja, und da hört es auch schon auf mit unserem Wissen über Münster. Irgendwo hatten wir mal gehört, dass Münster eine schöne Altstadt haben soll. Das wollten wir dann mal überprüfen.
Als drittes fällt uns dann auf, dass wir lange nicht mehr an einem Samstag im Advent unterwegs waren. Es ist unglaublich voll. Wahrscheinlich erledigen grad alle Einwohner Münsters ihre Weihnachtseinkäufe, nachdem sie ihre Fahrräder ordnungsgemäß abgestellt haben und darüber hinaus überschwemmt eine Welle Touristen aus den verschiedensten Ländern der Welt die diversen Münsteraner Weihnachtsmärkte. Na, ob das heute so eine gute Idee war?
Egal! Unser erster Weg führt uns zur Touristeninfo mit der Frage, was man in Münster mit ein paar Stunden so am besten anfängt. Die gute Dame schickt uns mit ein paar Unterlagen ausgestattet auf einen Stadtrundgang. Anfangen sollen wir am St. Paulus-Dom, da dort um Punkt zwölf die astronomische Uhr aus dem 16. Jahrhundert ihr tägliches Glockenspiel mit Figurenumgang ertönen lässt.
Wir also los. Und? Wo würdet ihr so ein Glockenspiel suchen? Richtig, draußen am Turm. Doch da spielt leider gar nichts. Erschwert wird unsere Suche durch den Markt, der auf dem kopfsteingepflasterten Domplatz stattfindet. Er lässt uns im Zick-Zack laufen und behindert die Sicht. Irgendwo schlägt es dann schließlich zwölf, aber wir sehen nichts.
Können wir auch draußen nicht. Die Uhr befindet sich nämlich im Inneren des Doms. Was leider in dem Stadtführer der Touristeninformation nicht ersichtlich ist. Schade! So haben wir Figurenumgang, Glockenspiel und Erklärungen verpasst. Doch die Uhr ist auch ohne das alles durchaus eindrucksvoll.
Also gehts zurück in die Altstadt zum Prinzipalmarkt der historischen Hansestadt. Ja, Hansestadt. Steht tatsächlich in unserem
Renaissancegiebeln sind wirklich ein schöner Anblick, allerdings können wir uns wenig darauf konzentrieren, wegen der Menschenmassen, die hier unterwegs sind. Man kommt nur slalommäßig vorwärts. Bei der Suche nach einer Möglichkeit einen Kaffee im sitzen zu trinken, stoßen wir auf einen Straßenmusiker, der in die Sammlung skurriler Typen passt, die uns hier so über den Weg laufen. Apropos Straßenmusiker, davon gibt es hier eine Menge, die trocken in den Arkadengängen stehen und ihre ganz eigene Musik zum besten geben. Sehr schön!
Auch der heilige Nikolaus ist hier in ziemlich zerrissenem Outfit mit einem vollgemüllten Fahhrad mit Anhänger und Ghettobluster einen Tag zu spät noch unterwegs. Wer möchte, kann sich mit ihm fotografieren lassen.Nur an Cafés mit Sitzplätzen mangelt es hier heute. Bei Starbucks finden wir dann noch ein Plätzchen, trinken einen Kaffee und beschließen uns auf den Rückweg nach Telgte zu machen. Es ist einfach zu voll hier. Unser Fazit: Münster ja, aber nicht an einem vorweihnachtlichen Samstag. Lieber irgendwann noch einmal im Frühling mit dem Fahrrad.

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