Es ist das letzte Wochenende des Januars und, hurra, unsere erste Kurzreise in diesem Jahr. Freitagmorgen machen wir uns auf den Weg, um Deutschlands Sonnenscheininsel zu besuchen. Rügen soll innerhalb Deutschlands tatsächlich der Ort sein, über dem die Sonne am meisten scheint. An diesem Freitag leider nicht zu erkennen. Auf dem Weg dorthin hüllt sich die Landschaft in trübes, regnerisches Grau und auch nachdem wir den Rügendamm überquert haben, ändert sich das nicht.
Dreht man die gemachten Fotos später, setzt man automatisch die Schwerkraft außer Kraft und ist in der Lage an der Decke zu kleben.Oder auf Esstischen einen Kopfstand zu machen. Oder im
Waschbecken. Oder wie eine Spinne an der Decke zu hängen. Schon sehr speziell. 5,90 € kostet der Eintritt für Erwachsene. Uns hat es gefallen.
Als wir nach reichlich Gelächter genug davon haben, hat sich der Regen mit Schnee vermischt. Viellecht wird es ja doch noch etwas mit meiner Vorstellung von Rügen im Winter. Statt des allgegenwärtigen Graus der vergangenen Monate, hatte ich mir Rügen unter einer weißen Puderzuckerdecke gewünscht. Winterlich verzaubert. Das wäre doch toll. Wir machen uns auf den Weg in unser Hotel, dem Stoertebeker Sporthotel in Samtens. Von außen eher unscheinbar in einem Gewerbegebiet Samtens gelegen, überrascht es mit zahlreichen Zimmern, einem breiten Sportangebot und freundlichen Mitarbeitern. Nachdem wir uns ein wenig umgesehen, unser Gepäck verstaut und für den Abend einen Tisch reserviert haben, steigen wir wieder in unser Auto. Wir wollen an die Küste nach Binz, die Seebrücke erkunden, am Strand spazieren gehen und uns den frischen Wind um die Nase wehen lassen.
Wir haben Glück. Der Schneeregen hat nachgelassen und wir können die prächtige Seebäderarchitektur, die Seebrücke und den feinen Sandstrand genießen ohne nass zu werden. Selbst jetzt im grauen Januar sind hier nicht wenige Menschen unterwegs. Binz scheint etwas für Leute zu sein, die gerne flanieren, überall schlendern Menschen durch die Straßen und trotzen dem schlechten Wetter.
Das Seebad Binz ist auf jeden Fall nicht nur einen Ausflug wert, das ganze Jahr über werden hier reichlich Veranstaltungen geboten, es gibt eine Therme, diverse Museen, ein Jagdschloss in der Nähe und frische Luft bis zum Abwinken.
Wir bleiben bis die Dämmerung alles in ihr blaues Tuch hüllt und verbringen den Rest des Abends bei einem guten Essen und Störtebeker Bier in unserem Hotel, nutzen einen der Billiardtische, um unsere verschütteten Fähigkeiten wiederzufinden und fallen dann satt und zufrieden in unsere Betten.
Am nächsten Morgen zeigt ein Blick in den Innenhof: Es hat geschneit! Da hat doch jemand meine Wünsche berücksichtigt, wie nett!
Also nutzen wir den Tag, um einen Großteil der Ostküste Rügens anzusehen:
Das Ostseebad Sellin zum Beispiel, das ein wenig einsam oberhalb seiner grandiosen Seebrücke liegt...
Auch die Halbinsel Mönchsgut bietet einsame Ausblicke in eisiger Kälte...
Der Sonntag ist mein Geburtstag und beginnt deswegen natürlich mit einem besonderen Geburtstagsfrühstück. Kerzen, Sekt, weiße Tischdecke und alles, was das Herz begehrt. Wir lassen es uns in Ruhe schmecken, bevor es zurück zur Familie nach Hamburg geht.
Mein Fazit: Für Rügens Vielfalt sind zwei Tage tatsächlich zu kurz. Wir haben nur einen kleinen Teil der Insel gesehen, die Seebäder an der Ostküste, das Mönchsgut, einen Teil von Putbus und den verschneiten Wald an den Kreidefelsen. Rügen hat aber noch viel mehr zu bieten. Den Norden, rund um den Nationalpark Jasmund, das Kap Arkona, die Insel Hiddensee, den Jasmunder Bodden, die Störtebeker Festspiele in den Sommermonaten und, und, und... Wir werden also im Sommer noch einmal wiederkommen. Schon damit wir den Zauber der einzigartigen Alleen einfangen können. Schön, dass Rügen nicht so weit entfernt ist.
Mein Dank für diese Reise geht an Reisehummel - Lust auf Kurzurlaub
Oh, wie cool! Auch im Winter kann Rügen total reizvoll sein, die Bilder machen Lust darauf.
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