African wilddogs - die etwas andere Kost...

Okonjima, letztes Jahr im April:
Wir folgen dem Signal der Wilddogs, die wegen ihrer Schnelligkeit und des hohen Grases nicht einfach zu entdecken sind. Doch da.... im Gras bewegt sich etwas. Schön sind sie nicht, die afrikanischen Wildhunde. Wir können ihnen einen kurzen Augenblick folgen, dann sind sie wieder verschwunden. Doch hier in der Nähe hat Peter, unser Guide, auch das Signal einer Hyäne gehört, wir beschließen diese zu Fuß zu suchen. Gesagt - getan. Kurze Zeit später stapfen wir bereits durchs hohe Gras.
Und da ist sie auch schon, die Hyäne. Auch nicht schön, aber ziemlich groß, größer als wir dachten, legt sie sich gerade zum schlafen hin. Außerdem scheint sie tierisch zu stinken. Doch Peter legt den Zeigefinger an die Lippen und winkt uns, ihm zu folgen. Der Gestank wird immer schlimmer, ich kann mich nicht erinnern jemals so etwas grauenvolles gerochen zu haben. Tja, und da sind sie wieder. Unsere african wilddogs. Ihre Schnauzen stecken in einer wimmelnden Masse, augenscheinlich die Ursache des Gestankes. Ein Kadaver, Maden- und Fliegenübersät. Es sieht aus, als würde es leben. Buuääh, mich schüttelt´s. Den Wilddogs aber scheint es zu schmecken.


Hier könnt ihr sie sehen. Seid froh, dass das kein Geruchsvideo ist.
Ein wenig beunruhigt sind die beiden durch unsere Anwesenheit. So als würden sie uns unterstellen, dass wir ihnen ihren leckeren Happen wieder abspenstig machen wollen. Und so lassen wir sie mit ihrem Festmahl alleine und sind bei jedem Schritt, den wir uns entfernen, froh,  auch den Gestank hinter uns zu lassen.
Auch nach fast einem Jahr immer noch ein atemberaubender Moment. Hattet ihr auch solch afrikanische Momente?

Impressionen - Amsterdams Schaufenster

Bei der Durchsicht meiner Amsterdamfotos ist mir aufgefallen, dass ich häufig die Auslagen von Schaufenstern oder die Dekoration von Geschäften fotografiert habe. Das lag natürlich daran, dass es sich um irgendwie besondere Geschäfte handelte. Mit sehr speziellen Angeboten. Die möchte ich euch nicht vorenthalten. Deshalb folgt nun ein Schwung Fotos.
 Hier gibt es auch glitzernden Grusellook...
 einen Laden voller Enten...
 gefolgt von seltsamen Porzelankühen...



 Natürlich Käse, drinnen und draußen...
Blumen, Blumen, Holzdeko und Gemüse...
 Masken, als wäre man in Venedig...
höchste eigenartige Schaufensterpuppen...
 und noch einmal: mein Lieblingsfischladen...
Manchmal braucht es nicht einmal ein Schaufenster sein. Ein normales Fenster tut es auch. Das in die kalte Amsterdamer Nacht beschauliche Wärme ausstrahlt.


Hamburg - Ausflug ins Wunderland

Hatte ich schon einmal erzählt, dass ich immer sehr fantasievolle Geburtstagsgeschenke bekomme? So auch dieses Jahr. Deshalb folgt hier nun ein kurzer Bericht für alle Eisenbahnliebhaber unter euch. Und für alle anderen auch. Es geht ins Miniatur Wunderland. Der größten Modelleisenbahnanlage der Welt. Wer die Anlage in der Hamburger Speicherstadt kennt, der weiß, es ist zauberhaft, aber immer voll. Ohne Reservierung muss man manchmal reichlich Wartezeit einplanen, da stets nur eine bestimmte Anzahl an Personen in die Ausstellungsräume gelassen wird.
Bei uns ist das total entspannt, denn wir sind Nachts im Wunderland. Eine sehr empfehlenswerte Sonderveranstaltung, die zu bestimmten Terminen nach den normalen Öffnungszeiten angeboten wird und bei der nur eine kleinere Anzahl an Besuchern vorgesehen ist. Nicht dass ihr glaubt, ihr seid dann alleine dort, das nun auch nicht. Aber es gibt kein Gedränge, man hat reichlich Zeit sich umzuschauen und kann auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Erst um 23 Uhr wird man vor die Tür gekehrt.
Wir waren das letzte Mal nach der Eröffnung der Schweiz im Jahr 2008 im Wunderland, so dass eine Menge neues zu sehen ist.
Der imaginäre Flughafen Knuffingen Airport zum Beispiel, der eine Menge Ähnlichkeiten mit dem Hamburger Airport aufweist. Übrigens gibt es im Miniaturwunderland auch Tag und Nacht, allerdings geht das hier viel schneller als im wirklichen Leben. Fünfzehn Minuten dauert der Zyklus. Dazu gehört eine automatische Lichtsteuerung, die die über 300.000 Lampen zur Tageszeit passend schaltet. Der Wahnsinn!
 Es gibt viel Hamburgisches, das beleuchtete Volksparkstadion...
 ... das Musical König der Löwen samt Zubringerschiff...
... die Köhlbrandtbrücke...
 ... den Michel...
 und unsere Elbphiharmonie.
 Darüber hinaus kann man den fahrenden Autos hinterherblicken...
 sich in die Everglades und andere amerikanische Gebiete entführen lassen...
oder sich das Lichtspiel über skandinavischen Wasserlandschaften ansehen. Es gibt wirklich unendlich viel zu entdecken und man benötigt Stunden, um sich alles anzuschauen.
Was mir an dieser Anlage aber noch viel mehr gefällt, als all die fahrenden Züge, Autos, Flugzeuge und Ufos, das sind die kleinen Szenen, die man überall verteilt findet. Wenn man aufmerksam guckt.
 Was alles so in einen Smart passt...
 Pinguine am Strand in Skandinavien...
 Nochmal Pinguine, diesmal in Kiruna...
 Menschen kopfüber in Schneewehen...
Dixieklos samt herumliegendem Klopapier...
 Wasserleichen...
 Biblische Szenen auf dem Flughafenparkplatz...
Hitze in der Sauna...
 Tauchkühe...
 Alternative Lebensformen...
...und das stärkste Mädchen der Welt.
Wer Hamburg besucht, der sollte das Miniaturwunderland auf keinem Fall versäumen. Erwachsene zahlen 13 Euro Eintritt, Kinder unter 16 Jahren 6,50 Euro und Kinder unter einem Meter Körpergröße gar nichts. Bei der Veranstaltung Nachts im Wunderland sind Erwachsene mit 19,90 Euro dabei, Kinder zahlen 14,90 Euro. Tatsächlich ist das aber jeden Cent wert.
Weitere Informationen findet ihr auf:
http://www.miniatur-wunderland.de/
Ich hoffe, ihr habt dort genausoviel Spaß wie wir.

Amsterdam - der erste Tag

Nun wird es aber Zeit noch etwas mehr über Amsterdam zu schreiben, als nur über die Fahrräder. Die habe ich ja bereits im letzten Bericht reichhaltig bedacht.
Wir landen bereits am frühen Morgen am Schipphol Airport und ein netter Herr an der Info des öffentlichen Nahverkehrs schickt uns erstmal Richtung Hauptbahnhof, weil dort und nur dort ein 4-Tagesticket zu kaufen wäre. Und billiger als bei ihm. Sagt er. Das Gebäude des Hauptbahnhofes beeindruckt uns, tatsächlich muss ich sagen, ich habe noch keinen schöneren Bahnhof gesehen. Die Ticketschalter beeindrucken uns weniger, kein 4-Tagesticket, aber wir kaufen eines für drei und eines für einen Tag und diese sind tatsächlich insgesamt günstiger als am Flughafen.
So, was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag? Erstmal die Koffer ins Hotel, die wollen wir nicht die ganze Zeit mit uns herumschleppen.
Das Novotel liegt an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 4 und wir haben es zu einem unschlagbar günstigen Preis gebucht. 42 Euro pro Person und Übernachtung inklusive einem gigantischen Frühstücksbuffet. Da sind wir sehr zufrieden mit.
Mit der Straßenbahn gehts zurück in die Stadt, zwanzig Minuten dauert es vom Hotel. Ziellos lassen wir uns treiben und stellen schnell fest, hier geht es ziemlich entspannt zu. Großstädtische Hektik lässt sich nicht erkennen. Wir sind im Rotlichviertel gelandet, in einigen Fenstern sitzen spärlich bekleidete Damen und aus den Coffeeshops wabern süßlich riechende Wolken. Vielleicht sind deshalb alle so entspannt?
Schließlich stehen wir vor einer Kirche. Die Oude Kerk. Also hinein und besichtigen. Das machen wir so mit Kirchen. Wie? 8,50 € Eintritt pro Person? Seltsam. Na, wir wollen mal nicht knauserig sein. Bezahlen und hinein. Und wundern.
Eine fast leere Kirche. Scheint nicht mehr wirklich in Betrieb zu sein. Die Niederländer sind wohl nicht so die Kirchgänger? In der Mitte stehen irgendwie zuzsammengeschoben einige Restbänke. Als hätte sie jemand vergessen. Unsere Schritte hallen durch das leere Kirchenschiff. Zehn Minuten und wir stehen wieder vor der Tür. Der Eintrittspreis erscheint uns da doch ziemlich überhöht.
Da freu ich mich doch über den wunderbaren Fischladen um die Ecke. Der kostet gar nichts, ist auch noch fotogen und erinnert mich an früher. Amsterdam scheint sich eine Vielfalt an individuellen Läden erhalten zu haben. Nicht wie bei uns, wo die Geschäfte der Innenstädte inzwischen unbesehen ausgetauscht werden könnten.
Wir beschließen uns zu Wasser zu lassen, also eine Grachtentour zu buchen.
So werden uns allerlei Anekdoten geboten, während wir unter den Brücken und zwischen den Straßen hindurchschippern. Außerdem schont das die müden Füße. Denken wir.
Wir genießen die Stunde Pause und bekommen auch die orange Bestuhlung des Schiffes zum halben Preis angeboten... Weil die Niederländer ja nicht an der Europameisterschaft teilnehmen. Sagt der Schiffsführer mit zwinkernden Augen.
Da wir vom Schiff nicht alles so fotografieren konnten, wie wir wollten, gehts nun wieder zu Fuß weiter. Von wegen Füße schonen...
Übrigens gibts in Amsterdam auch ein Gegenstück zum schiefen Turm von Pisa. Nein, nicht der Turm auf dem oberen Bild. Der steht gerade. Aber das Haus auf dem unteren Bild nicht so wirklich.
Wir haben runde Füsse. Und Hunger. Wie immer zu einer nicht üblichen Essenszeit. 17.15 Uhr. Aber wir sind in einer Großstadt, hurra, und innerhalb von 5 Minuten sitzen wir in einem Pastarestaurant. Lecker und günstig, was wollen wir mehr?
Für heute soll es genug sein. Gesättigt und aufgewärmt geht es zu Fuß zur nächsten Straßenbahnhaltestelle.
Hier erfreut ein Straßenmusiker nicht nur den Rembrandt auf seinem Sockel sowie die anderen bewaffneten, langhaarigen Herren rundherum, nein, er erfreut auch uns. Und das obwohl oder vielleicht auch weil er völlig in seiner Musik versunken ist. Wir übrigens auch, die nächste Straßenbahn verpassen wir glatt.

Wir schaffen es dann aber doch zurück ins Hotel. Um dann endlich die schmerzenden Füße hochzulegen.