Amsterdam und die Fahrräder

Letztes Wochenende waren wir in Amsterdam. Würde mich jemand fragen, wodurch sich diese Stadt auszeichnet, müsste ich nicht lange überlegen. Fahrräder natürlich. Nicht nur weil ich dank der Fahrkünste eines Amsterdamer Papas beim ersten Betreten einer Straße nur knapp einem Unfall entging - der gute Mann schaffte es um meinen Körper einen Schlenker zu machen, mit Kind auf dem Sattel und trotzdem ich ihm direkt vors Rad stiefelte - nein, einfach weil Fahrräder in Amsterdam allgegenwärtig sind.
Sie stehen überall. In Haufen. In Reihen. in Paaren. Selten auch mal allein. Sie haben ihre Extraspuren und es scheint, als würde man ihnen mehr Raum zugestehen, als dem restlichen Verkehr. Wahrscheinlich ist das auch so.
Schwarz ist die vorherschende Farbe. Hollandfahrräder der vorherschende Typ. Ohne Gangschaltung versteht sich. Erhebungen gibt es wohl nur in Form von Brücken und die werden mit purer Muskelkraft bezwungen.
 Wobei es natürlich farbliche Ausnahmen gibt.
Es gibt sie mit Lampen - aber häufig auch ohne. Beleuchtung scheint hier beim Radfahren keine große Bedeutung zu haben.
Fahrräder sind Transportmittel für... einfach alles. Kinder, Blumen, Bierkisten, Hunde, Einkäufe, Oma... alles passt hinein. Ohne irgendeine Kiste sind die Räder hier selten anzutreffen.
Es gibt sogar richtige Parkhäuser für Fahrräder und angesichts der Massen habe ich mich schon gefragt, wie man es wohl schafft sein Rad zwischen den anderen Tausenden wiederzufinden. Doch auch dafür haben die Amsterdamer kreative Lösungen.
Viele Räder sind bunt geschmückt, haben Klingeln in schrillen Farben, Blumendeko oder sogar Quietschetierchen auf dem Lenker.
Die einfachen, schlichten stellt man wohl besser einzelnd ab, um sie wiederzufinden. Einige sind wohl schon sehr lange in Gebrauch... sind halt robust die Teile.
Manche sind dann schließlich doch im Greisenalter angekommen und vielleicht nicht mehr wirklich fahrtüchtig. Wer weiß?
Man kann sein Rad übrigens auch auf Booten abstellen. Davon gibt es auf Amsterdams Kanälen ja schließlich auch reichlich...
Wo man sie nicht abstellen soll, werden sie aber auch abgestellt, die Verbotsschilder scheint niemand wirklich ernst zu nehmen.
Jedes Geländer wird zu jeder Tages- oder Nachtzeit zur Abstell- und Anschlussmöglichkeit. Die Fahrräder genießen dann den Blick über den Kanal...
Schnell sind sie übrigens, die Amsterdamer Radfahrer. So schnell, dass man sie auf Bildern oftmals nicht erkennen kann. Sie fahren bei jedem Wetter und trotzen Käte und Wind und überhaupt...
Tatsächlich haben wir an diesem Wochenende kaum übergewichtige Amsterdamer gesehen. Entweder die bleiben alle zu Hause oder es gibt sie nicht. Was lernen wir daraus? Fahrrad fahren ist gesund und hält fit und schlank. Nächstes Mal werden wir auch eines mieten.

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