Melman in Hurghada

Die letzten Monate waren schon ein bißchen langweilig. Keine Reisen. Jedenfalls keine bei denen ich dabei war. Aber nun geht es wieder auf den afrikanischen Kontinent. Nach Ägypten. Genauer gesagt nach Hurghada. Eine ganze Woche lang.
Am Freitag geht unser Flug von Hannover nach Hurghada. Ich verbringe die fast 5 Stunden Flugzeit im Rucksack im Gepäckfach. Ganz schön ungemütlich!
Man hat ja so seine Erwartungshaltung, wenn man in fremde Länder fliegt. Wie es sich für eine interessierte Giraffe gehört, habe ich mich natürlich vorher über Ägypten informiert. Ein sehr trockenes Land soll das sein. Überall Wüste. Von 96 Prozent habe ich da was gehört. So habe ich mir das ein wenig vorgestellt wie Namibia. Ohne Giraffen versteht sich. Aber hier sieht das irgendwie anders aus. Von wegen Wüste! Überall ist Wasser.
Nicht nur, dass wir den ganzen Tag am Wasser verbringen, übrigens auf Liegen, die bereits morgens vor Sonnenaufgang mittels bunter Tücher als eigenes Territorium markiert werden, nein, am zweiten Tag kommt das Wasser auch von oben. Von wegen trockenes Land. Ha! Keine Ahnung haben die Schreiberlinge. Der Regen durchweicht alles. Wege und Häuser werden förmlich überflutet. Den ganzen nächsten Tag verbringen die armen Leute hier damit das Wasser von den Dächern und aus den Zimmern zu wischen.
Wir natürlich nicht. Wir sind ja die Touristen. Die Liegenbesetzer. Die Handtuchträger. Wenn wir dann grad mal nicht auf so einer Liege liegen, dann sind wir mit Booten auf dem Wasser unterwegs. Das Wasser hier heißt übrigens rotes Meer. So ein Quatsch! Rot ist hier gar nichts! Der Namensgeber war sicherlich extrem farbenblind. Wie es sich für richtiges Wasser gehört, ist es natürlich aquamarinblau.
Bei unserem zweiten Bootstrip darf ich sogar ans Steuer. Ich wäre sicher ein cooler Kapitän!
Ja, und schließlich muss ich nicht nur mit ins Wasser, sondern sogar unter Wasser. Meine neue Herde scheint verwandtschaftliche Beziehungen zu den Unterwasserbewohnern zu haben. Wann immer es möglich ist, tauchen sie hinein ins Blau des roten Meeres. Die sind schon ein wenig seltsam...
Anfänglich ist mir das doch ein wenig unheimlich. Das Wasser sieht von oben so undurchdringlich, so dunkel aus...




Aber dann kommen all die bunten Unterwasserbewohner, um mich zu bestaunen. Die haben wohl noch nie eine richtige Giraffe gesehen und sind ganz begeistert. Das kann man ja verstehen, so etwas schönes sieht man ja nicht alle Tag
Sie tanzen im Kreis um mich herum, als wollten sie mir huldigen. Intelligente Lebewesen. Echte Fans halt. Die verwechseln mich sicher wieder mit dem Melman aus Madagaskar. Übrigens gibt es hier noch mehr Berühmtheiten. Nemo ist nämlich auch an mir vorbeigeschwommen. Er hat mich aber nicht erkannt.
Nur einmal will mich meine Herde nicht mitnehmen. Zum Schnorcheln mit den Delfinen. Ich wäre zu langsam, sagen sie. Phhhh! In der Beziehung haben sie überhaupt keine Ahnung. Über Wasser schaffe ich es bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Da werde ich doch wohl mit einer menschlichen Herde mithalten können. Naja, ich habe mir dann hinterher die Fotos angesehen. Soooo toll sind die Delfine nun auch nicht...
Mein Fazit nach einer Woche Ägypten: Das ist ganz schön nass hier! Wenn ihr noch mehr lesen wollt, schaut doch in der nächsten Zeit noch einmal auf diese Seite.

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