Kosi Bay - ein Paradies

Wir waren auch im Jahr 2017 in Südafrika und mehrere Tage in einem kleinen Guesthouse in St. Lucia. Die beiden entzückend hilfsbereiten Damen, die dieses Gästehaus führen, erzählten uns, dass sie noch eine weitere Unterkunft eröffnen wollten, und zwar in Kosi Bay. Und dann schwärmten sie davon, wie paradiesisch es dort wäre, wie unberührt und so ganz anders, als alles was wir bisher gesehen hätten. Tja, was blieb uns anderes übrig als uns das in diesem Jahr mal anzusehen.
Und was soll ich sagen? Es ist einfach großartig!
Der äußerste Nordosten KwaZulu-Natals von der mosambikanischen Grenze bis nach Sodwana Bay ist wirklich noch eine recht ursprüngliche Region Südafrikas. Die Küstenregion gehört zum Isimangaliso Wetlandpark und Kosi Bay ist ein Teil davon.  Vier Seen sind hier über eine Reihe von natürlichen Kanälen miteinander verbunden, es gibt ein sandiges Mündungsbecken, das alles auch noch mit dem indischen Ozean verbindet. Man findet dort Palmen- und Mangrovenwälder, Papyrus und Feigenbäume, die Vegetation ist wunderbar exotisch. Im Wasser sollen sich Flusspferde, Krokodile und auch Zambesi-Haie tummeln, aber auch jede Menge andere bunte Meerestiere. Das wollen wir uns natürlich ansehen und deshalb verbringen wir zwei Tage in der Kingfisher Bush Lodge.
Von hier aus ist es nicht weit bis zum Eingang des Nationalparks und nach einer kurzen Badepause im Pool machen wir uns auf, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Für alle, die ohne Allrad unterwegs sind, sei gesagt, dass hier mit der Fortbewegung durchaus Probleme auftreten könnten. Unser Ford Ranger bringt uns zuverlässig zum Parkeingang und tatsächlich dürfen wir auch ohne Ticket für 30 Minuten schauen gehen.
Just hundret meters, sagt die junge Dame an der Rezeption, ein bißchen weiter ist es dann schon, aber fünf Minuten später stehen wir am kristallklaren Wasser. Traumhaft! Wir beschließen, dass wir morgen einen Bootsausflug machen werden.
Den Abend verbringen wir in der Lodge, wo zum Dinner der Grill angeschmissen wird. So sitzen wir lecker schmausend in der Dämmerung und genießen die Stille. Naja, richtig still ist es nicht, es gibt jede Menge Grillen und andere kleine Lebewesen, die durchaus in der Lage sind Krach für mindestens doppelt so große Tiere zu machen.
Am nächsten Morgen werden wir nach dem Frühstück abgeholt und zum Strand gebracht, übrigens mit einem Fahrzeug ohne Allrad. Das geht tatsächlich auch, allerdings muss man die Strecke wohl sehr gut kennen und eine dementsprechende Fahrweise haben. Kurze Zeit später sitzen wir auf unseren Plastikstühlen an Bord und werden über den ersten See geschippert. In der Ferne können wir die ersten traditionellen Fish Kraals der Thongas erkennen. Ihr wisst nicht was das ist? Als Kraal bezeichnet man normalerweise einen Viehpferch, doch ein Fischkraal ist eher eine Art Reuse, aber deutlich größer. Aus Ästen wird ein Kanal gebaut, an dessen Ende sich ein Korb mit einem ventilartigem Eingang befindet. Hier können die Fische hinein, aber nicht mehr hinaus schwimmen. Die Strömung spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese nachhaltige Methode wird hier schon seit hunderten von Jahren genutzt. Kleinere Fische werden wieder ins Meer entlassen, die größeren auf einen Speer gespießt.
Die Kanäle, die die einzelnen Seen verbinden, geben uns das Gefühl irgendwo in der Karibik unterwegs zu sein. Kristallklares Wasser, Palmen, Mangroven und eine spektakuläre Vogelwelt säumen die Ufer. Hier lass ich einfach mal die Bilder sprechen:
Tatsächlich gehört zu unserem Ausflug auch noch ein Schnorchelabenteuer. Man kann nämlich in diesen Seen auch wunderbar schnorcheln. Allerdings nur, wenn man weiß wo sich die Hippos und die Krokodile gerade aufhalten. Die hatten wir nämlich kurz zuvor im Wasser entdeckt. Also die Hippos.
Unser Kapitän weiß das natürlich und sondiert noch einmal ordentlich das Gelände, bevor er uns zu Wasser lässt. Zuvor hat er das Boot so am Ufer positioniert, dass es auch für uns nicht mehr ganz so jungen Leuten möglich ist, entspannt in die Fluten hinein und auch wieder herauszukommen. Das Wasser ist wunderbar warm, kristallklar und zum schnorcheln einfach großartig. Obwohl so ein leicht mulmiges Gefühl bleibt, denn wer weiß schon, ob die Krokodile und Hippos auch wissen, dass sie hier nichts zu suchen haben.
Nachdem wir eine Weile geschnorchelt haben, klettern wir wieder ins Boot, ziehen uns um und machen uns auf den Rückweg. So einen Bootsausflug kann ich wirklich nur empfehlen, denn nirgendwo bekommt man einen so guten Einblick in die Lebensweisen und diese Region, wie vom Wasser aus. An den Ufern wird noch traditionell das Ried geerntet, man sieht farbenfroh gekleidete Frauen Garben daraus binden, Fischer sind im Wasser unterwegs, um ihre Reusen zu leeren. Es gibt ein kleines Floss, das als Fähre dient, um die Kanäle überqueren zu können und kleine Felder, auf denen Gemüse wächst, in den Buchten liegen traditionelle Boote, die aus langen Ästen zusammengebunden sind. Alles wirkt auf uns irgendwie pittoresk, spiegelt aber doch nur wieder, wie die Menschen in dieser Gegend leben.
Am Himmel sind inzwischen etliche Wolken erschienen, der Wind hat aufgefrischt, als wir erneut an unserem Steg im Nationalpark anlegen. Nachdem das Boot gut vertäut ist, klettern wir wieder ins Auto, um uns zurück in unsere Lodge fahren zu lassen. Wir haben nur einen kleinen Einblick in diese Region erhalten, sind uns aber sicher, dass man hier auch einen längeren Aufenthalt haben kann. Also, Kosi Bay, vielleicht bis zum nächsten Mal.

(Werbung, da Ortsnennung, Lodge- und Automarkennennung)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen