Ribeiro Frio, ein kleines Dörfchen im Gebirge und Ausgangspunkt unserer Wanderung, ist bei unserer Ankunft bereits total überfüllt und zugeparkt. Hoffentlich wollen die nicht alle den selben Weg gehen... Allerdings starten unterschiedliche Touren von hier aus.
Wir quetschen uns in eine kleine Parklücke an der Straße, wechseln Schuhe und ziehen Jacken über - im Schatten ist es noch empfindlich kühl - und machen uns auf den Weg. Wohin wir wandern? Zum Balcoes de Ribeiro Frio, auf Deutsch also zum Balkon von Ribeiro Frio.
Wir wandern natürlich nicht allein durch den schattigen Nebelwald, dem heute eindeutig der Nebel fehlt, sondern befinden uns in reichhaltiger Gesellschaft, aber ohne dass es störend wäre. Ein wenig märchenhaft wirkt dieser Wald, nachdem man ihn betreten hat, Bäume und Äste sind mit Moos überzogen, lange Bartflechten hängen wie Geisterfinger von den Zweigen herab, ab und zu verirrt sich ein Sonnenstrahl durchs Geäst.
Der Weg verläuft eben, immer an einer Levada entlang und ist auch für nicht so geschickte Wanderer wie mich wunderbar zu bewältigen. Darüber hinaus erreicht man schon nach kurzer Zeit eine kleine Bar, die sowohl Essen als auch Getränke und einen schönen Talblick anbietet. Natürlich nutzen wir diese für einen Kaffeestop, wobei wir sofort von zwei neugierigen Kätzchen in Beschlag genommen werden.
Von hier aus erreicht man den Balkon bereits innerhalb kurzer Zeit, nachdem man einen Felsdurchbruch passiert hat und ab dem Hinweisschild dem gepflasterten Pfad gefolgt ist.
Es ist noch reichlich Zeit über, als wir wieder am Auto ankommen und die Parklücke für andere räumen. Was also machen wir mit dem angebrochenen Tag?
Wir entscheiden uns für den botanischen Garten in Funchal, von dem wir vorab bereits eine Menge Gutes gehört hatten. Er liegt etwa drei Kilometer oberhalb von Madeiras Hauptstadt und wurde bereits 1960 eröffnet, und zwar auf einem Gelände, das ehemals dem Schotten William Reid gehörte, der hier auf Madeira im 19. Jahrhundert mit Weinhandel und Hotelbetrieb zu Reichtum kam.
Tatsächlich entpuppt sich der Garten als zauberhaft, das Wetter ist perfekt für einen Besuch, die Luft frisch und klar - nicht zu warm - der Himmel blau und die Sonne lässt die Farben der Blüten strahlen.
Wir verbringen den Nachmittag auf den verschlungenen kunstvoll gepflasterten Wegen zwischen Kakteen, Bananenstauden und exotischen Pflanzen. Ein wirklich lohnenswerter Besuch! Zum Abschluss gibt es noch einmal Getränk im Café mit Aussicht auf das unter uns liegende Funchal, bevor wir uns genau auf den Weg dorthin machen, um noch etwas Leckeres zu essen.
Tja, und dann holen mich leider die Bazillen ein, die wahrscheinlich bereits in Hamburg reichlich verteilt wurden und von denen ich auch den mir zustehenden Teil abbekommen sollte. Im Urlaub nicht unbedingt das, was man sich wünscht. So verbringe ich die letzen beiden Tage mehr oder weniger in meinem Bett, auf dem großen Balkon oder auch am Pool auf einer Liege in der Sonne. Schade eigentlich! Aber das lässt sich nicht ändern. Da müssen wir wohl noch einmal wiederkommen.
(Kostenlose Werbung, da Orts,- Hotel,- und Buchnennung)
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