Barcelona mit 3 Generationen - Barri Gotic, Montjuïc und Palau Nacional

An diesem Tag sind wir schlauer und machen zuerst die Rundfahrt mit der Barcelona Bus Turistic,so dass wir noch Sitzplätze auf dem Oberdeck bekommen und einen guten Überblick haben, bevor wir uns ins Barri Gotic aufmachen.
Als erstes steht das Palau de la Musica Catalana auf dem Programm, das wir allerdings nur von außen besichtigen. Inzwischen habe ich Bilder des fast überladen wirkenden Konzertsaales mit der wunderbaren Mosaikglaskuppel gesehen und ärgere mich, dass wir nicht auch im Inneren waren. Naja, vielleicht gibt es irgendwann noch einmal einen zweiten Besuch.
Das Unesco-Weltkulturerbe steht in einer kleinen Gasse, wodurch das Fotografieren der Fassade nicht ganz einfach ist und man hier auch Touristen, versteckt hinter ihren Fotoapparaten, in unterschiedlichsten Stadien der Verrenkung betrachten kann.
Von hier gehts weiter Richtung gotischer Kathedrale. Diese ist der ehemaligen Stadtpatronin St. Eulalia gewidmet, und genau das macht sie so besonders. In dieser Kathedrale sollen nämlich im Kreuzgang 13 Gänse leben. Als Erinnerung an die heilige Eulalia, die, wie sollte es anders sein, für ihren Glauben in den Tod geschickt wurde. Ob die 13 Gänse für Eulalias Lebensjahre oder für die 13 Folterungen stehen, die sie ertragen musste, ist nicht ganz klar, aber auch nicht wirklich wichtig.
Vor der Kathedrale toben die Massen und wie vor den Moscheen, die wir in Istanbul besichtigt haben, steht auch hier eine Art Sittenwächter, der darauf achtet, dass Schultern und Oberschenkel bedeckt sind. Allerdings lässt er es deutlich an Konsequenz fehlen, das haben wir schon besser gesehen.
Das Innere der Kathedrale gleicht dem vieler anderer, die ich in der Vergangenheit besucht habe, wirklich besonders aber ist der Kreuzgang mit dem üppigen Garten mit Palmen, einem plätscherndem Brunnen und den 13 Gänsen der Eulalia.
Wir schließen Bekanntschaft mit einer der heiligen Gänse, die sich sehr interessiert an unserem Rucksack zeigt und jede unserer Bewegungen akribisch verfolgt. 
Nach dem Besuch der Kathedrale wandern wir noch ein wenig durch die Gassen des gotischen Viertels, das in seinen Ausdehnungen so ziemlich den römischen Anfängen dieser Siedlung entspricht.
Wir pausieren in einem Café auf der wunderschönen Placa Reial, bewundern Gaudis Laternen, die neben dem
"Brunnen der drei Grazien" stehen, sehen den jungen Männern zu, die hier ihre akrobatischen Kunststücke zeigen und beschließen noch einmal den Bus der Barcelona Bus Turistic zu besteigen, um dann mit der Seilbahn auf den Montjuïc zu fahren.
Heute haben wir mehr Glück mit dem Bus und finden Sitzplätze im oberen Bereich, allerdings müssen wir eine Haltestelle später bereits wieder aussteigen, da der Bus wegen Mittagspause hier ausgesetzt wird. Ein Ersatzbus ist erstmal nicht in Sicht... großartige Organisation! Im zweiten Bus, der nach einiger Zeit schließlich doch auftaucht, finden wir dann glücklicherweise erneut Plätze auf dem Oberdeck.
Oben auf dem  Montjuïc befindet sich eine Festung, die lange Zeit als Gefängnis diente und in deren Mauern während des spanischen Bürgerkrieges und der Francodiktatur zahlreiche Exekutionen stattfanden. Tatsächlich finde ich, dass der Festung auch heute noch eine düstere Aura anhaftet, trotz der grandiosen Aussicht bei blauem Himmel und Sonnenschein.
Wir haben Hunger und das sich innerhalb der Festungsmauern befindliche Schnellrestaurant sagt uns nicht wirklich zu, also geht es mit der Seilbahn wieder runter. Auch dort kein Restaurant mit angemessenen Preisen, also spazieren wir am Olympiastadion vorbei, in dem grad ein riesiges Kinderfest stattfindet, Richtung Palau Nacional. Der Weg entpuppt sich als recht weit, doch helfen einige Rolltreppen, so dass man zumindest keine Treppen steigen muss.
Dafür hat man eine famosen Blick auf den extra zur Weltausstellung errichteten Palau Nacional, der mit seinen Türmchen und Erkern sehr an ein Schloss erinnert.
Wir finden einen freundlichen Passanten, der ein Foto von uns dreien macht, bevor wir an der Font Màgica, wo regelmäßig licht- und musikuntermalte Wasserspiele stattfinden, vorbei Richtung ehemalige Stierkampfarena "Les arenes" weitergehen. Heute ist hier ein riesiges Einkaufszentrum beheimatet und oben auf dem Dach finden sich diverse Restaurants mit grandioser Aussicht.
Hier finden wir dann auch einen Platz und etwas zu essen, hurra!
Wir warten dann noch oben auf dem Dach vergeblich auf den Beginn der Wasserspiele und beschließen nach einer Verzögerung von über einer halben Stunde, dass es nun genug ist. Wir sind kaputt und wollen zurück ins Apartement. Für morgen ist nämlich ein Ausflug ins weiter entfernte Bergkloster Montserrat geplant, frühes Aufstehen ist angesagt! Wir sind sehr gespannt, ob das morgen alles klappen wird.


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